Erklärungslösung

Ärzte kippen Organspende-Beschluss dpa/APOTHEKE ADHOC, 19.09.2011 11:15 Uhr

Berlin - 

Die deutsche Ärzteschaft rückt von ihrem Ziel ab, die Bürger durch eine so genannte Erklärungslösung zur Organspende zu drängen. Im Juni hatte sich der deutsche Ärztetag mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass jeder Bürger zu einer klaren Aussage für oder gegen die Organspende verpflichtet wird. Es habe sich gezeigt, dass der Beschluss nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei, sagte Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) der „Berliner Zeitung“. Dies hätten Verfassungsjuristen festgestellt.

„Wir haben es zu akzeptieren, dass ein Mensch keine Entscheidung über die Organspende treffen möchte“, sagte Montgomery. Deshalb unterstütze die Ärzteschaft nun die Initiative der Fraktionschefs von Union und SPD im Bundestag, Volker Kauder und Frank-Walter Steinmeier, für die sogenannte Entscheidungslösung.

Kauder und Steinmeier streben an, dass jeder Bürger mindestens einmal im Leben mit dem Thema Organspende konfrontiert wird, beispielsweise bei der Ausgabe des Führerscheins. Kauder will aber niemanden zu einer Entscheidung zwingen. Das lehnt auch die FDP ab.