Ärzte

KBV-Umfrage: Versorgungslücken auf dem Land

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Berlin -

Bei der ärztlichen Versorgung gibt es in Deutschland große Unterschiede: Das zeigt eine Umfrage unter rund 6000 Bundesbürgern, die die Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführt hat. Im Großen und Ganzen sind die Patienten zwar zufrieden mit der Zahl der Hausärzte, den Wartezeiten und der fachärztlichen Versorgung. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede.

„Wie problematisch die Menschen die Situation einschätzen, unterscheidet sich stark zwischen Stadt und Land“, erklärte KBV-Vorstand Regina Feldmann. Insgesamt finden 76 Prozent der Befragten, dass es in ihrem Wohnort ausreichend Hausärzte gibt, und 56 Prozent, dass es genügend Fachärzte gibt.

Je ländlicher die Region, in der die Befragten wohnen, desto kritischer schätzen sie allerdings die Situation ein: 29 Prozent der Teilnehmer, die in Orten mit weniger als 5000 Einwohnern leben, kritisieren einen Mangel an Hausärzten, und 50 Prozent finden, dass es zu wenig Fachärzte gibt.

Die Umfrage zeigt außerdem, dass Patienten in Ostdeutschland länger auf einen Termin warten müssen: Auf einen Termin beim Hausarzt warteten 14 Prozent der Befragten länger als 3 Wochen, auf einen Facharzttermin sogar 30 Prozent. In Westdeutschland müssen hingegen nur 9 beziehungsweise 19 Prozent der Patienten auf einen Termin beim Haus- oder Facharzt warten.

Wartezeiten über drei Wochen empfanden 41 Prozent der Befragten als zu lang. Ansonsten empfanden die Teilnehmer die Zeit aber nur selten als störend. „Auch wenn es häufig suggeriert wird: Die Wartezeiten auf einen Termin haben sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren praktisch nicht verlängert“, so der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Köhler.

Längere Wartezeiten führt die KBV vor allem aufspezialisierte Fachkräfte zurück: Während 60 Prozent der Befragten angaben, beim Hausarzt innerhalb von drei Tagen einen Termin bekommen zu haben, waren es bei den Fachärzten nur 34 Prozent.

Die Umfrage wurde bereits zum sechsten Mal durchgeführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Deutsch sprechende Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren. Demnach bewerten mehr als 90 Prozent der Befragten die fachliche Kompetenz und das Vertrauen zum zuletzt besuchten Arzt als „gut“ oder „sehr gut“.

IGeL sind der Befragung zufolge kein großes Konfliktfeld: 21 Prozent der Befragten haben schon einmal ein entsprechendes Angebot von ihrem Arzt bekommen. Von denen hielten 90 Prozent die Bedenkzeit für ausreichend, um sich für oder gegen das Angebot zu entscheiden. „Die Studie belegt, dass die überwältigende Mehrheit der Ärzte und Patienten sinnvoll mit IGeL umzugehen weiß. Das vorverurteilende Bild des Arztes als geldgieriger Verkäufer ist falsch“, sagte Feldmann.

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