Ärzte greifen ihre Lobby an Alexander Müller, 11.09.2007 15:35 Uhr
Der Verein „Freie Ärzteschaft“ demonstriert vor einer kassenärztlichen Vereinigung (KV) gegen die Standesvertretung. Die Protestler fordern die völlige Abschaffung der KV. Sie verschleiere das „dramatische Ausmaß der Rationierung der gesetzlichen Kassen“, sagt Martin Grauduszus, Präsident der Freien Ärzteschaft. „Zudem sollen wir Ärzte mit einer Mischung aus leeren Versprechungen und Drohungen bei der Stange gehalten werden.“
Dass die KV Nordrhein auf Anweisung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) den Vizepräsidenten der Freien Ärzteschaft, Hans-Peter Meuser, aus seinem Amt in einer KV-Kreisstelle entfernt hatte, habe die Situation noch verschärft. Meuser hatte sich in einem Interview zu den Misständen in Arztpraxen geäußert.
Nach eigenen Angaben ist die Freie Ärzteschaft der derzeit am schnellsten wachsende Verband niedergelassener Ärzte. Schon bei den Protesten 2006 sah sich der Zusammenschluss als Initiator und Motor der Ärzteproteste.