Ärzte gegen "Pille danach" ohne Rezept APOTHEKE ADHOC/dpa, 09.12.2011 10:50 Uhr
Mehrere Länder unterstützen den Vorschlag des Bremer Gesundheitssenats, die „Pille danach“ aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. Bei den Frauenärzten kommt so etwas nicht gut an: „Ihre Verabreichung erfordert unbedingt eine ärztliche Einschätzung und Begleitung“, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF), Dr. Christian Albring.
Die in dem Mittel enthaltenen Steroidhormone seien keine beliebigen Pharmaka. Die Dosis des Hormons Levonorgestrel sei bei der Notfall-Pille 15 Mal höher als bei der Antibabypille. Nicht zu unterschätzende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit könnten auftreten, sagte Albring.
„Die Erfahrungen im In- und Ausland, wo aus personeller und finanzieller Not die Verordnungspflicht aufgehoben wurde, haben gezeigt, dass die kompetente ärztliche Beratung erforderlich ist.“ Mädchen und Frauen könnten nicht einschätzen, ob und wann sie die „Pille danach“ einnehmen müssen. Mehr als 50 Prozent der Betroffenen bräuchten das Medikament gar nicht. „Die Rate der Schwangerschaftsabbrüche konnte durch eine Freigabe nicht reduziert werden“, betonte Albring.