Call-Center

Ärzte fürchten Amerikanisierung APOTHEKE ADHOC, 09.04.2008 13:55 Uhr

Berlin - 

Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) warnt einem Bericht der Ärzte Zeitung zufolge vor der „Amerikanisierung“ des deutschen Gesundheitswesens. Das im Januar von der DAK gestartete Pilotprojekt der Healthcare Interbational GmbH zur besseren Versorgung von Chronikern in Bayern und Baden-Württemberg sei Vorreiter dieser Entwicklung, so der Verband. Der BÄHV befürchtet, dass künftig Case-Manager, Care-Manager und Call-Center sowie medizinische Versorgungszentren nach US-amerikanischen Vorbild an die Stelle von Hausärzten treten.

Rückendeckung bekommen die Hausärzte von Bayerns Ministerpräsidenten Günther Beckstein, der dem Bericht nach Call-Center ablehnt. Da das Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient den persönlichen Kontakt brauche, setze die Staatsregierung auch künftig vor allem auf freiberuflich tätige Ärzte.

Die DAK hatte Ende vergangenen Jahres einen Vertrag mit dem Unternehmen Healthways GmbH geschlossen. In dem Pilotprojekt sollen geschulte Krankenschwestern und Pfleger Patienten parallel zur ärztlichen Versorgung am Telefon betreuen. Zunächst sollen 25.000 Versicherte teilnehmen.