Die Bundesärztekammer (BÄK) unterstützt Forderungen, nach denen Krankenhäuser Fachkräfte für Hygiene einstellen müssen. Viel wichtiger als eine gesetzliche Vorschrift sei es jedoch, diese speziellen Aufgaben bereits bei der Krankenhausfinanzierung zu berücksichtigen, sagte BÄK-Vizepräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery gegenüber der Thüringer Allgemeinen. Die Ausgaben gehörten eher zum administrativen als zum unmittelbar medizinischen Bereich, sagte er der Zeitung.

Nach Meinung Montgomerys müssten diese Hygiene-Fachleute nicht unbedingt Ärzte sein. Auch andere Fachleute könnten diese Arbeit leisten. „Es gibt ständig neue Analysemethoden, aber auch neue Technik, die unter die Lupe genommen werden muss.“

Auch die Gesellschaft für Krankenhaushygiene macht sich für mehr Hygienestandards in Krankenhäusern stark. Der Sprecher der Gesellschaft, Klaus-Dieter Zastrow, warf den Kliniken vor, bei der Hygiene zu sparen. „Reinigungszyklen werden verlängert, Pfleger müssen immer mehr Patienten versorgen.“

Die Thüringer Landesregierung hat bereits erklärt, die Hygienevorschriften zu verbessern und in allen Kliniken verbindlich Hygiene-Ärzte zu benennen.