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Ärzte fordern USB-Lösung

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Der NAV-Virchow-Bund, der die niedergelassenen Ärzte vertritt, hat sich unter Bezugnahme auf den jüngsten Verlust von Patientendaten in Großbritannien dafür ausgesprochen, die Zentralspeicherung enstprechender Daten bei der Konzeption der Systemarchitektur der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) dringend zu überdenken und Alternativlösungen zu prüfen.

„Dieser Zwischenfall zeigt einmal mehr, wie fehleranfällig zentrale Datenbanken sind. Die sensiblen Patientendaten erfordern jedoch ein verlässliches System und einen sorgsamen Umgang“, erklärte der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Klaus Bittmann.

Eine Alternative sei die vom NAV-Virchow-Bund favorisierte USB-Lösung: Die Daten würden auf der karteneigenen Datenbank gespeichert und könnten nur bei Vorlage der USB-Karte geöffnet und verändert werden. „So bleibt der Patient Herr seiner Daten“, erklärte Bittmann. Bislang halte die gematik jedoch stoisch an einem System fest, das längst von neuen, besseren Lösungen überholt worden sei. „Statt die Augen vor Alternativmodellen zu verschließen, sollten diese endlich vorbehaltlos getestet werden.“

Selbst in in Großbritannien, wo kürzlich der Verlust von mehr als 160.000 Patientendaten für Schlagzeilen gesorgt hatte, setze man nicht auf Zentralspeicherung, so Bittmann. Stattdessen würden im Königreich derzeit große regionale Datenbanken aufgebaut, die miteinander verknüpft seien.

Nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums soll die elektronische Gesundheitskarte Anfang 2009 verteilt werden. Dann müssen Praxen, Apotheken und Kliniken die entsprechende technische Ausstattung angeschafft haben.

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