Ärzte fordern unabhängige Studien APOTHEKE ADHOC, 08.02.2011 10:36 Uhr
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) fordert mehr herstellerunabhängige Arzneimittelstudien. „Die öffentliche Hand muss verstärkt Gelder für solche nichtkommerziellen Studien zur Verfügung stellen und unnötige Bürokratie abbauen“, sagte der Vorsitzende der AkdÄ, Professor Dr. Wolf-Dieter Ludwig.
Ludwig begrüßte die neue Regelung, dass Hersteller bereits bei Markteinführung den Zusatznutzen nachweisen müssen und auf dieser Basis die Preise für neue Medikamente verhandelt werden. „Wir sollten uns aber nicht allein darauf verlassen, was die Hersteller an Ergebnissen für die Frühbewertung liefern“, so Ludwig. Häufig publizierten die Unternehmen negative Ergebnisse zur Wirksamkeit und zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen nicht oder erst verzögert nach der Zulassung. Der Nutzen der meisten neuen Medikamente bleibe so auch weiterhin unklar.
Nach Ansicht von Ludwig sollte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) weitere unabhängige Studien fordern können, um nach zwei bis drei Jahren nach der Zulassung eine fundierte Bewertung abzugeben.