Am Mittwoch gehen die Apothekenproteste in die zweite Runde. In Nordrhein-Westfalen, Hessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz schließen die Apotheken, die zentrale Kundgebung findet in Dortmund statt. Mehrere Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden erwartet – und die Ärzteschaft zieht mit.
In Nordrhein-Westfalen gehen Apotheken- und Praxisteams zum ersten Mal im großen Stil gemeinsam auf die Straße. Nachdem es bereits in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Woche kleinere gemeinsame Kundgebungen gegeben hatte, ruft der Hausärzteverband in Westfalen-Lippe jetzt seine Mitglieder zur Beteiligung am Protesttag der Apotheken und zur Teilnahme an der Kundgebung in Dortmund auf. Weitere Fachärzteverbände überlegen ebenfalls, ob sie sich an der Aktion beteiligen.
Ab 12 Uhr findet die Kundgebung im Park der Partnerstädte statt. Vor Ort werden die Verbandsvorsitzenden und Kammerpräsidenten der Mitgliedsorganisationen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Auf der Bühne werden dann mehrere Redner sprechen:
Anders als beim Auftakt in Hannover, wo der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi (SPD) als Gastredner teilnahm, sind in Dortmund außer Middendorf keine Politikerinnen und Politiker dabei. Dazu hätte die Kundgebung wohl in der Landeshauptstadt stattfinden müssen, wo beim Protesttag im Juni mit rund 7500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der bundesweite Rekord aufgestellt wurde. Allerdings hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) damals seine Teilnahme in letzter Sekunde abgesagt.
Nichtsdestotrotz könnte es in Dortmund am Mittwoch „voll“ werden. Alleine aus Hessen kommen zehn Busse, der Hessische Apothekerverband (HAV) rechnet mit 700 Kolleginnen und Kollegen, die sich auf den Weg machen. Auch die anderen Landesapothekerverbände haben Transfers organisiert.
Nach der Kundgebung ist auch noch ein Protestmarsch geplant, der durch die Innenstadt bis zu den Westfalenhallen führen soll. Die Details werden derzeit noch mit der Polizei abgestimmt; geplantes Ende der Veranstaltung ist spätestens gegen 15.45 Uhr.
Um möglichst große Aufmerksamkeit zu erzeugen, gibt es zum Auftakt eine Pressekonferenz. Hier wollen Overwiening, Rettstadt, Schrage, May und Rochell den Journalistinnen und Journalisten erklären, warum die Heilberufe gegen die Politik von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) protestieren und gemeinsam auf die Straße gehen.
Im Kammerbezirk Nordrhein plant außerdem das gemeinsame „Aktionsbündnis Patientenversorgung“ am Nachmittag in Düsseldorf eine Zusammenkunft. Allerdings handelt es sich dabei wohl nur um ein Treffen der Standesvertretungen, bei dem womöglich eine gemeinsame Resolution verabschiedet werden soll.
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