Ärzte haben vor massiven Einschränkungen bei Vorsorgeuntersuchungen insbesondere zu Lasten hunderttausender Kinder und schwangerer Frauen gewarnt. Kürzungspläne bei den Honoraren für Prävention gefährdeten die gesundheitliche Entwicklung der nächsten Generation, warnte Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, am Freitag in Berlin. Negative Auswirkungen bei der Versorgung der jährlich mehr als 600.000 Schwangeren fürchtet der Verband der Frauenärzte. Stärkere Prävention vor allem für Kinder ist erklärtes Ziel von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD).
Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen über die neuen Honorare für die Ärzte in Deutschland ab 2009. Insgesamt sollen die Honorare steigen. Die heute überdurchschnittliche Bezahlung für Vorsorge soll nach Darstellung der Ärzte aber gekürzt werden. Vor allem Kinder- und Jugendärzte, Gynäkologen, hausärztlich tätige Internisten, Hautärzte, Urologen und Hausärzte seien betroffen. Sie machen die Krankenkassen dafür verantwortlich. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung wies den Vorwurf zurück. Dass künftig ein sogenannter einheitlicher Orientierungspunktwert für die Bezahlung gelten solle, sei gesetzlich vorgegeben, sagte Sprecher Florian Lanz.
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