Honorarverhandlungen

Ärzte bekommen bis zu 1,27 Milliarden Euro

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Berlin -

Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen im kommenden Jahr ein Honorarplus von 1,15 bis 1,27 Milliarden Euro bekommen. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband nach acht Stunden Verhandlung am Dienstagabend geeinigt. Weitere Detailverhandlungen sollen folgen. Doch die Protestwelle der Praxisärzte ist zu diesem Zeitpunkt bereits angerollt.

 

Professor Dr. Jürgen Wasem, Chef des Bewertungsausschusses, hatte beiden Seiten einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Ein zentrales Ziel erreicht die KBV: die Psychotherapeuten werden künftig nicht mehr aus dem zentralen Honorarbudget bezahlt. Doch von den 3,5 Milliarden Euro, die die KBV wollte, sind die Ärzte weit entfernt geblieben.

Neue Leistungen sollen nun noch definiert werden, die die Ärzte für insgesamt 250 Millionen Euro zusätzlich bezahlt bekommen sollen. Das aber soll nicht Spezialisten für teure Gerätemedizin zugute kommen, sondern ausdrücklich der Grundversorgung.

 

 

Proteste gibt es trotzdem: Die von der KBV unabhängige Allianz freier Ärzteverbände hatte bereits zum Protesttag an diesem Mittwoch aufgerufen. Es sollen die größten Ärzteproteste seit sechs Jahren werden. Die zum Protest entschlossenen Ärzte wollen von den Plänen nun nicht mehr ablassen.

Die eigentlichen Verteilungskämpfe finden in der Ärzteschaft selbst statt. Nach der jüngsten amtlichen Statistik lagen die Allgemeinmediziner mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 116.000 Euro am unteren Ende beim Ärzteverdienst. Spitzenreiter sind die Radiologen mit 264.000 Euro. Die Zahlen stammen aber aus dem Jahr 2007 – neuere Daten werden gerade erhoben.

Für die Verteilung des Geldes sind die 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in den Regionen zuständig. Je nach Einfluss der Facharztgruppen gibt es für die einen oder anderen Mediziner mehr oder weniger Geld.

 

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