ABDA/KBV-Modell

Ärzte aus dem Norden bewerben sich nicht

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Berlin -

Auch die Kassenärzte aus Schleswig-Holstein wollen nicht am ABDA/KBV-Modell teilnehmen: Bei ihrer gestrigen Vertreterversammlung hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein entschieden, sich nicht als Testregion zu bewerben. Wie zuvor in Westfalen-Lippe wurde auch in Kiel die Rollenverteilung zwischen Ärzten und Apothekern kritisiert. Für das Modellprojekt kommen nun nur noch Sachsen und Thüringen in Frage.

 

Einem Sprecher der KV Schleswig-Holstein zufolge wurde insbesondere die im ABDA/KBV-Modell vorgesehene Wirkstoffverschreibung kontrovers diskutiert: Viele der 40 Mitglieder der Vertreterversammlung hätten die Idee, dass der Apotheker generell für die Auswahl des Medikamentes zuständig ist, abgelehnt.

Einige Mediziner hätten zudem die Aufgabenverteilung moniert: So wollen die Mediziner nicht das Haftungsrisiko für Verordnungen übernehmen, wenn der Apotheker das Medikament auswählt. Weil es andere KVen gebe, die sich für das Pilotprojekt interessierten, habe man sich entschieden, sich nicht vorzudrängen, sagte der KV-Sprecher. Eine Abstimmung zum ABDA/KBV-Modell sei daher nicht nötig gewesen.

Am Wochenende hatten bereits die Kassenärzte aus Westfalen-Lippe abgewunken und angekündigt, ein eigenes Arzneimittelmanagement-Projekt auf die Beine zu stellen, an dem die Apotheker voraussichtlich nicht beteiligt werden.

Für ABDA und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fällt die Auswahl nun leicht: Nur in Sachsen und Thüringen haben sich sowohl Apotheker als auch die Ärzte für eine Teilnahme am Pilotprojekt ausgesprochen. Auch die AOK Plus ist gesprächsbereit.

 

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