Praxishonorar

Ärzte auf der Straße APOTHEKE ADHOC/dpa, 10.10.2012 17:51 Uhr

Berlin - 

Nachdem eine Honorarerhöhung um bis zu 1,27 Milliarden Euro beschlossen wurde, haben am Mittwoch die niedergelassenen Ärzte vor Filialen der Krankenkassen demonstriert und ihre Praxen teilweise oder ganz geschlossen. Nach Angaben der Organisatoren gingen tausende Ärzte und Angestellte auf die Straße.

Bundesweit hätten sich Zehntausende der 87.000 Arztpraxen an der Aktion beteiligt, hieß es. In den Arztpraxen fand entweder ein eingeschränkter Betrieb statt oder sie blieben ganztags zu.

„Heute haben wir einen eindrucksvollen Schulterschluss von Ärzten und Praxispersonal erlebt. Das sollte ein deutliches Signal an die Krankenkassen sein, dass Arzthonorare Praxishonorare sind und im Wesentlichen dazu dienen, den Betrieb der niedergelassenen Arztpraxen aufrecht zu erhalten“, erklärt Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender des NAV-Virchow-Bundes.

Heinrich wirft den Kassen vor, mit ihrer Preispolitik die Arbeitsplätze der Arzthelferinnen zu gefährden. Eine Erhöhung um 0,9 Prozent sei für ärztliche Preise zu wenig, um die Kosten- und Preissteigerungen der letzten fünf Jahre auszugleichen. Auch die Arbeitsbedingungen seien für viele niedergelassene Ärzte unbefriedigend. „Der hohe – großteils durch die Krankenkassen verursachte – bürokratische Aufwand, Regressandrohungen und die Einschränkungen bei der Auswahl der Medikation behindern die Arbeit in den Praxen“, so Heinrich.