Ärger um EDV-Zertifizierung

Berlin -

Die ABDA hat in den Beratungen zur AMG-Novelle eine verpflichtende Zertifizierung der Apotheken-EDV gefordert. Damit soll sichergestellt werden, dass nur noch offizielle Informationen in die Software einfließen. Details zu den Plänen gibt es noch nicht. Auch mit den Softwarehäusern wurde der Vorschlag vorab nicht abgestimmt. Die Firmen halten eine Zertifizierung für teuer und überflüssig. Die Apotheker sind in der Frage gespalten.

Der Bundesverband Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS) wurde von dem Vorschlag der ABDA überrascht: „Bislang gab es keine Information dazu, und auch unsere sofortige Bitte um Stellungnahme wurde bislang noch nicht beantwortet“, moniert der ADAS-Vorsitzende Dr. Mathias Schindl (Pharmatechnik).

Die ABDA wollte sich auf Nachfrage nicht weiter in der Sache äußern: „Aus Kapazitätsgründen“ sei es derzeit leider nicht möglich, detaillierte Fragen zu beantworten, sagte ein Sprecher. Über die Stellungnahme zur AMG-Novelle hinaus gibt es aktuell keinen Kommentar.

Bei den Apothekern gibt es zum Thema keine klaren Mehrheiten: Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 47 Prozent der Teilnehmer an, dass sie für eine Zertifizierung keine Notwendigkeit sehen. Allerdings sprachen sich 28 Prozent dafür aus, weil dies die Unabhängigkeit der Apotheken sichere. 19 Prozent waren der Ansicht, dass ein Handlungsbedarf bestehe, dass die Neutralität der Systeme aber anders sichergestellt werden müsse. An der Umfrage nahmen vom 13. bis 17. Juni 315 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.