Krankenhausapotheker

ADKA: Bazan kommt für Bieberstein

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Berlin -

Nach zweijähriger Tätigkeit geht Jürgen Bieberstein, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA), in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist seit 1. September Markus Bazan. Als Interimslösung wird der Gesundheitsexperte das Amt des Geschäftsstellenleiters in Berlin ein Jahr lang innehaben.

Bazan ist geschäftsführender Partner der Bazan Managementgesellschaft. Die Unternehmensberatung besteht seit 1989, Bazan wurde als Consultant in der Gesundheitswirtschaft mehrfach ausgezeichnet. ADKA-Präsident Professor Dr. Frank Dörje sagt: „Herr Bieberstein hat mit seiner Arbeit zur Neustrukturierung der Geschäftsstellenarbeit beigetragen. In seiner Verantwortung wurden unter anderem ein modernes IT-System zur Mitgliederbetreuung des Verbandes neu implementiert, neue Räumlichkeiten bezogen und die GS personell weiter verstärkt. Ein neuer Homepage-Verbandsauftritt ist in Vorbereitung. Wir konnten Markus Bazan für ein Jahr verpflichten, danach wird es zu einer Neubesetzung der Geschäftsführung aus der ADKA-eigenen Kollegenschaft kommen. Die Unternehmensberatung Bazan zeichnet sich auch durch ihre besondere Expertise im Bereich der Beratung von Krankenhäusern aus. Wir sehen in Markus Bazan einen hochprofessionellen Partner für den Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker.“

Ende August wurde Bieberstein im Rahmen einer kleinen Feierstunde verabschiedet. Er hatte den langjährigen Geschäftsführer Klaus Tönne abgelöst. Der ADKA konzentriert ihre Verbandstätigkeit zunehmend auf ihre Geschäftsstelle in Berlin. Das Büro in Alt-Moabit ist eine Gemeinschaft mit den Geschäftsstellen des Verbandes der Universitätsklinika (VUD), des Medizinischen Fakultätentages der Bundesrepublik Deutschland (MFT) und weiterer Organisationen des Gesundheitswesens eng zusammen.

Der ADKA vertritt die Interessen von mehr als 2200 Deutschen Krankenhausapothekern. Er ist zugleich Berufsverband und wissenschaftliche Fachgesellschaft. Im Fokus der Verbandsarbeit steht, den bestmöglichen Nutzen der Arzneimitteltherapie für die Klinikpatienten in deutschen Krankenhäusern zu gewährleisten. Bundesweit gibt es derzeit 377 Klinikapotheken, dabei soll es langfristig bleiben. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 600, doch parallel zur Zentralisierung der Krankenhäuser wurden oft auch deren Apotheken zusammengelegt.

Dörje ist seit Mai 2018 im Amt. Seinen Hauptjob als Leiter der Klinikapotheke des Universitätsklinikums Erlangen führt er weiter, die Präsidententätigkeit ist ein Ehrenamt. Mindestens einmal pro Woche pendelt er zwischen Erlangen und Berlin. Eines seiner Hauptthemen ist die Verbesserung der Patienten- und Arzneimittelsicherheit. Viele Krankenhäuser sind, unter anderem wegen des Falls des sogenannten „Todespflegers“ Niels H., sensibilisiert.

H. war von 1999 bis Mitte 2005 als Krankenpfleger in Krankenhäusern in Oldenburg und Delmenhorst tätig und beging in dieser Zeit die vermutlich größte Mordserie der deutschen Kriminalgeschichte. Er soll 107 Patienten getötet haben und wurde dafür zu lebenslanger Haft verurteilt.

„Dieser Fall hat zum Nachdenken geführt“, sagt Dörje. Und zu einer geplanten Novellierung des niedersächsischen Landeskrankenhausgesetzes. Um Fälle wie jenen von Niels H. künftig zu verhindern, sollen in jedem Krankenhaus Stationsapotheker über die Arzneimitteltherapie wachen. Niedersachsen als Vorbild, wenn weitere Bundesländer nachziehen, könnte sich daraus langfristig bundesweit ein Bedarf von rund 1500 neuen Krankenhausapothekern entwickeln. Nicht von heute auf morgen, aber langfristig. „Es gibt eine dreijährige Übergangsphase“, sagt Dörje. Er rechnet langfristig mit rund 1500 neu geschaffenen Stellen für Krankenhausapotheker.

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