Deutscher Apothekertag 2011

Adexa: Samthandschuhe einpacken

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Geht es einer Apotheke schlecht, spüren dies auch die Mitarbeiter. Die Apothekengewerkschaft Adexa ruft daher zu gemeinsamen Protestaktionen gegen die Politik von Schwarz-Gelb auf: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) habe seine Schonfrist von 100 Tagen im Amt überschritten - jetzt müssten die Samthandschuhe eingepackt werden, so Adexa-Chefin Barbara Neusetzer beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf. Der Status quo sei nicht länger tragbar.

Die Politik habe versprochen, die Zahlen und Auswirkungen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) zu überprüfen. „Daran wird sie sich messen lassen müssen. Und dann sollten die Interessenvertreter der öffentlichen Apotheken bei 'Nichtliefern' Protestmaßnahmen durchführen“, so Neusetzer. „Und dabei meine ich ausdrücklich Angestellte und Chefs zusammen!“

Der Adexa-Chefin zufolge führt an einer konzertierten Aktion kein Weg vorbei: „Adexa kann die Mitarbeiter allein nicht auf die Straße schicken, um für eine bessere Honorierung zu kämpfen. Die Chefs allein sind aber auch nicht schlagkräftig genug.“ Also gemeinsam - mit angemessener Beteiligung der Angestellten an den erzielten Verbesserungen.

Laut Neusetzer ist die Stimmung unter den Angestellten düster. „Halten Sie Deutschland für überversorgt mit Apotheken und Apothekenpersonal“, wandte sich die Gewerkschaftschefin an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) - in Abwesenheit. Dass Bahr der Einladung der Apotheker nach Düsseldorf nicht gefolgt ist, findet Neusetzer unverständlich: „Wann war zuletzt ein Gesundheitsminister nicht bei einem Deutschen Ärztetag?“

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