Adexa: Personalzulage muss in Referentenentwurf Nadine Tröbitscher, 21.03.2024 12:39 Uhr
Die Apothekenberufe müssen attraktiver werden. Ein Baustein ist die Tariferhöhung. Doch woher sollen die Apotheken das Geld nehmen? Die Adexa hat eine Idee, wie ihre Forderung nach einem Gehaltsplus von rund 10 Prozent bezahlbar wird – und zwar mit einer Personalzulage. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kennt den Vorschlag der Apothekengewerkschaft, doch lässt diesen bislang unkommentiert.
Als Personalzulage bringt die Adexa eine Erhöhung des Fixums ins Spiel – 80 Cent mehr pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel. Die Idee könnte noch in die Apothekenreform des Bundesgesundheitsministers integriert werden. Könnte. Denn Lauterbach hat den ersten vereinbarten Gesprächstermin abgesagt. Die Begründung: Der Referentenentwurf komme bald.
Dennoch sei die Hoffnung auf einen neuen Termin beim Minister groß, so Adexa-Vorstand Andreas May. Er weiß um den engen Zeitplan. „In Anbetracht der Tatsache, dass es knapp wird, haben wir den Vorschlag schriftlich an den Minister weitergegeben. Mir ist wichtig, dass diese Überlegung mit einfließt – und dass sie Personalzulage heißt.“ Nur so sei klargestellt, dass die 80 Cent pro Rx-Packung auch in die Löhne der Angestellten fließen. Würde die Personalzulage durchgesetzt, könnten die zähen Tarifverhandlungen mit ADA und TGL-Nordrhein wieder Fahrt aufnehmen.
Dass Lauterbach die Idee der Personalzulage erhalten hat, ist jetzt schon zwei Wochen her. Eine Antwort hat May bislang noch nicht erhalten. Außerdem führt die Adexa Gespräche mit der CDU/CSU-Fraktion.
Die Berechnung der Personalzulage beruht auf den Zahlen des Wirtschaftsberichts 2022. Das Inflationsgeschehen wurde jedoch nicht berücksichtigt. Laut Berechnungen der Gewerkschaft ist für eine Lohnerhöhung in Höhe von 10 Prozent ein zusätzlicher Rohertrag von 33.200 Euro pro Apotheke nötig. Daraus ergeben sich zusätzliche Ausgaben in Höhe von rund 600 Millionen Euro, die durch den 80 Cent Zuschlag abgedeckt werden können. Die Berechnung basiert auf den Personalkosten der Apotheken im Jahr 2022.