Deutschland hat gewählt und der Union den Regierungsauftrag erteilt. Jetzt gilt es, schnell eine stabile und handlungsfähige Regierung zu bilden. Die Zeiten sind herausfordernd und schnelle Lösungen gefragt – auch für die Apotheken. „Die Apotheken haben nicht mehr viel Zeit und Luft“, appelliert der Adexa-Bundesvorstand und fragt: „Was sind die Wahlversprechen wert?“
Wird die neue Regierung ihre Wahlversprechen wirklich in einem Koalitionsprogramm festhalten und zeitnah in Angriff nehmen und abschließen? Eine Frage, die sich aufgrund der großen Skepsis nicht klar beantworten lässt. Fest steht jedoch, dass die Apotheken nicht mehr viel Zeit und Luft haben. „Ein Reförmchen erst irgendwann zum Ende der kommenden Legislaturperiode wäre das Todesurteil für viele weitere Betriebe und Arbeitsplätze.“ Doch damit nicht genug: Es wäre auch eine massive Verschlechterung der Arzneimittelversorgung, ist sich der Adexa-Bundesvorstand sicher. Das werde die Apothekengewerkschaft jetzt den Verantwortlichen noch einmal glasklar kommunizieren. Außerdem sollen die Politiker:innen an die gemachten Aussagen erinnert werden.
Dazu gehöre auch der Erhalt der „Apotheke mit Apotheker:in“. Der Mix aus allen Kompetenzen sei sowohl für Kund:innen als auch die Teams wichtig, um optimal zu beraten, zu versorgen und alle Leistungen anbieten zu können.
Aber es brauche auch eine faire Vergütung. „Eine Vergütung von den Krankenkassen, die wiederum Grundlage ist für Tarifverhandlungen, die für wirklich attraktive Arbeitsbedingungen sorgen.“ In diesem Zug erinnert die Adexa an die im Rahmen der Apothekenreform geforderte Personalzulage von 80 Cent. Die Erhöhung des Fixums pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel um 80 Cent soll in die Löhne der Apothekenangestellten fließen.
„Diese Zusammenhänge sind bekannt; wir müssen uns an dieser Stelle so lange wiederholen, bis ein Umdenken in der Gesundheitspolitik auf Bundesebene stattfindet“, heißt es. Neuen Schwung brauche auch das Projekt „Approbationsordnung“. Dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) liegen die Pläne vor und könnten ohne Zeitverluste aus der Schublade geholt werden.
Die Adexa hat eine weitere Forderung an die neue Regierung: mehr Wertschätzung und Stärkung für die Berufe PTA und PKA. Ausbildungsvergütung statt Schulgeld für den PTA-Nachwuchs, mehr Fortbildungsangebote für PKA, mehr Aufstiegschancen und Verantwortung für PTA. „Sie können sich darauf verlassen: Adexa wird nicht lockerlassen!“