Adexa: Hü und Hott bei Bahr APOTHEKE ADHOC, 15.02.2013 10:02 Uhr
Erst kürzlich hatte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) verlauten lassen, dass offene Briefe grundsätzlich nicht das richtige Kommunikationsmittel in der Politik seien. Die Apothekergewerkschaft Adexa ließ sich von diesem Hinweis nicht beeindrucken: Gewerkschafts-Vize Tanja Kratt beschwert sich offen über die „Hü-hott-Politik“ von Bahr.
Kratt erinnert Bahr zunächst an die Versprechen der schwarz-gelben Bundesregierung, die bislang nicht eingelöst wurden: So sei zunächst die Abschaffung von Pickup-Stellen zugesagt und dann den Apothekern die Aufgabe zugeschanzt worden, eine rechtssichere Lösung zu finden.
Auch die Zusage hinsichtlich der Notdienstpauschale auf dem Deutschen Apothekertag 2012 wertet Kratt als „taktisch klug“ und „zur Beruhigung der Gemüter angebracht“. Vier Monate später sei aber nichts geregelt.
Kratt warnt: „Die Belastbarkeit des Apothekenpersonals erreicht nicht selten ihre Grenzen.“ Als Bundesgesundheitsminister sei Bahr auch für die „Gesundheit“ der Akteure im Gesundheitswesen zuständig. „Dass nun Tarifverhandlungen ins Stocken geraten sind, haben wir letztendlich auch Ihrer wenig verlässlichen Politik zu verdanken.“ Auch ein Hinweis auf die Tarifautonomie greife zu kurz, da der Apothekenbereich aus Sicht der Adexa-Vize gesetzlich massiv reguliert sei.