Adexa: AfD ist keine Alternative für Beschäftigte Nadine Tröbitscher, 24.01.2024 16:23 Uhr
Hundertausende haben am Wochenende gegen Rechtsextremismus und die „Remigrations“-Pläne der AfD demonstriert. Auch die Apothekengewerkschaft Adexa bezieht Stellung und macht klar, warum die AfD keine Alternative für Beschäftigte ist.
„Mit hohen Prozentzahlen bei Umfragen erschreckt die selbsterklärte ‚Alternative für Deutschland‘ viele politische Beobachter und treibt derzeit mit Deportationsplänen für aus ihrer Sicht unliebsame Mitmenschen bundesweit Bürgerinnen und Bürger auf die Straßen“, so die Adexa.
AfD ist keine Alternative
Denn die AfD ist keine Alternative, weder für Deutschland noch für Angestellte. Die Interessen der „normalen“ Angestellten, vertritt die Partei nicht, so die Adexa. Entweder habe die AfD gar keine tragfähigen Konzepte und Lösungen oder vertrete die Interessen von Spitzenverdienern. Die Politik der Partei stehe für weniger Fairness auf dem Arbeitsmarkt und bedeute weniger soziale Absicherung für Beschäftigte. Denn schon zur Gründungszeit 2013 war die AfD eine Interessenvertretung des finanzstarken Bürgertums und auch weiterhin bestimme der Wirtschaftskurs die Politik. Die AfD wolle sparen, und zwar in den Bereichen Arbeit und Soziales.
Gewerkschaften sind Feindbild
Auf bessere Arbeitsbedingungen, mehr Lohn, sichere Arbeitsplätze oder gleiche Bildungschancen brauchen Angestellte von der AfD nicht hoffen. Beispiele gibt es einige, dazu gehört auch, dass die AfD während der Pandemie eine Sonderprämie für Beschäftigte in sogenannten systemrelevanten Berufen abgelehnt hat. „Der Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro hatte die AfD im Bundestag nicht zugestimmt, weil damit angeblich der Markt außer Kraft gesetzt würde“, so die Adexa, die auch weiß, dass sich die AfD gegen gewerkschaftliche Interessen gestellt. Mehr noch: „Die Gewerkschaften sind ein Feindbild der AfD.“
Eine Protestwahl macht demnach keinen Sinn. „Angesichts der vielfältigen aktuellen Krisen (alternde Gesellschaft, Kriege, Klimakrise, Pandemien …) dürfen wir unsere Stimme nicht in einer Protestwahl an die AfD ‚verschenken‘.“ Damit würden auch alle Chancen auf eine Trendwende hin zu einer sozialeren, gerechteren, gleichberechtigteren, familien- und klimafreundlicheren Gesellschaft vergeben.
„Als Gewerkschaftsmitglieder können wir nicht eine Partei unterstützen, deren Konzepte rückwärtsgewandt, unsozial, frauenfeindlich und rassistisch sind. Und die vor den aktuellen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel oder dem Klimawandel mit den dadurch ausgelösten gesundheitlichen und sozialen Risiken die Augen verschließt.“ Wähler:innen sollen bei den anstehenden Wahlen einer Parteie aus dem demokratischen Spektrum ihr Stimme geben, „die die realen Probleme erkennt und Lösungen anbietet, die den Zusammenhalt der Gesellschaft sowie uns als Beschäftigte und die Lebensbedingungen für unsere und die nachfolgenden Generationen stärkt!“
Das Fazit der Adexa: „Die AfD hat keinen Plan für eine gute und gerechte Zukunft in Deutschland, in Europa und in der Welt. Die Vision vieler ihrer maßgeblichen Politiker und Politikerinnen ist dagegen ein Zurück in die 1930er-Jahre.
Aus Sicht der Apothekengewerkschaft ist die AfD keine Vertretung der Interessen von Beschäftigten, sondern eine Gefahr für die Demokratie. Daher unterstützt ADEXA die aktuellen Kundgebungen!“
Overwiening: Wählen ist Privileg
Auch Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening ruft Wähler:innen auf, ihre Stimme abzugeben. „Jeder Prozentzuwachs oder -abfall wird wahlweise als Denkzettel für die Ampel-Koalition, als Belohnung der Oppositionsarbeit oder gar gleich als tektonische Verschiebung gesellschaftspolitischer Normen und Werte gedeutet.“ Wählen sei Bürgerpflicht. „Als Frau wird mir dieses Privileg besonders bewusst, da Frauen in Deutschland erst seit kaum mehr als 100 Jahren wählen dürfen.“