Apothekerhaus

ABDA will aufstocken – 15 Millionen Baukosten

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Berlin -

Ein Neubau für die ABDA war vor drei Jahren nach langer Diskussion ausgeblieben, jetzt soll das alte Haus erweitert werden: Die ABDA plant eine Aufstockung des bestehenden Gebäudes in der Jägerstraße 49/50. Zwei Etagen sollen auf das Apothekerhaus aufgesetzt werden. Die Kosten werden auf 15 Millionen Euro geschätzt. Zusammen mit den ohnehin notwendigen Renovierungsarbeiten im Haus steht eine Gesamtinvestition von 26,5 Millionen Euro zur Diskussion. Die ABDA-Mitgliederversammlung soll am 25. Juni über eine entsprechende Beschlussempfehlung abstimmen.

Im Apothekerhaus sind aktuell 64 Mitarbeiter der ABDA untergebracht. Zwei Dutzend weitere arbeiten in extern angemieteten Räumen. Ziel der Erweiterung ist eine Zusammenführung der Arbeitsplätze. Die ABDA geht ohnehin von einem steigenden Raumbedarf in der Zukunft aus. Das Personal soll laut dem aktuellen Haushaltsentwurf aufgestockt werden, der ebenfalls in der kommenden Woche verabschiedet werden soll.

Konkret ist eine Erweiterung um rund 1500 m² auf dann 5300 m² vorgesehen. Das entspricht einer Erhöhung der Gesamtfläche um 40 Prozent. Davon sollen etwa 400 m² auf zusätzliche Büroflächen entfallen, knapp 100 m² auf Besprechungsräume. Die Verkehrsflächen werden laut Planung um gut 700 m² auf dann etwas mehr als 2000 m² erweitert, die Nebenflächen um 330 m² auf knapp 1000 m². Änderungen an der Verteilung sind teilweise noch möglich.

Die Kosten für die Erweiterung wurden von einem beauftragten Planungsbüro auf 15 Millionen Euro geschätzt. Der Hauptteil entfällt mit 8 Millionen Euro auf die eigentliche Aufstockung sowie eine vorgesehene Erweiterung des Erdgeschosses. Weitere 3 Millionen Euro werden für bauliche Maßnahmen wegen des Denkmalschutzes veranschlagt. Die technische Ausrüstung und Demontage sollen zusammen 4 Millionen Euro kosten.

Die ABDA-Spitze ist für die Erweiterung. Renovierungsbedürftig ist das Apothekerhaus ohnehin, weil der Brandschutz verbessert werden muss. Eigentlich sollten diese Baumaßnahmen schon im vergangenen Jahr abgeschlossen werden. Doch das erste und zweite Obergeschoss sind noch immer nicht fertig, weitere bauliche Veränderungen in Erdgeschoss und Keller stehen noch an.

Hinzu kommen die Risse im Gebäude, die vermutlich durch die Bebauung des Nachbargrundstücks entstanden sind, das die ABDA 2011 fast selbst gekauft hätte. Heute streitet man mit dem neuen Bauherrn nebenan um Schäden, die am Haus entstanden sind.

Die Kosten für die Sanierung werden auf 11,5 Millionen Euro geschätzt. Mehr als die Hälfte entfällt auf den Brandschutz und die Schaffung von Rettungswegen. Die Haustechnik schlägt hier mit 2,5 Millionen Euro zu Buche. Die 3 Millionen Euro für die Riss-Sanierung muss aus Sicht der ABDA der Nachbar übernehmen. Kann hierüber keine Einigung mit dem Besitzer erzielt werden, wird die ABDA wohl vor Gericht ziehen.

Der Gesamtvorstand der ABDA hat sich schon Anfang 2013 für die Erweiterung ausgesprochen. Die Geschäftsführung wurde beauftragt, das Projekt weiterzuverfolgen. Boden und Fundament wurden bereits geprüft. Im April und Mai wurde das Projekt zweimal im Geschäftsführenden Vorstand besprochen, dem Gesamtvorstand wurde vor vier Wochen eine Grobplanung vorgestellt. Das Konzept wurde laut der Beratungsunterlage „zustimmend zur Kenntnis genommen“.

Diese endet mit einer Beschlussempfehlung: Die Mitgliederversammlung soll sich für den Erhalt des Apothekerhauses und dessen Ausbau nach den vorgelegten Plänen aussprechen. Der Gesamtvorstand sieht die ABDA auch in der Verantwortung, das historische Gebäude als Kulturgut zu erhalten. Stimmt die Mitgliederversammlung am 25. Juni zu, wird der Geschäftsführende Vorstand beauftragt, den Umbau anzugehen. Etwaige Pläne müssten aber vor der Umsetzung dem Denkmalamt vorgelegt werden.

Die ABDA hat das Apothekerhaus 2002 bezogen. Der Kaufpreis betrug damals 47 Millionen D-Mark. Vor drei Jahren wurde intensiv über einen Neubau diskutiert. Das ehemalige Polizeigebäude auf dem Nachbargrundstück wäre durch einen funktionalen Bürokomplex ersetzt worden. Doch die Mitgliederversammlung entschied sich im Februar 2011 gegen den Kauf des Nachbargrundstücks. In einem Gutachten wurde der Wert des Apothekerhauses seinerzeit auf 17,5 Millionen Euro geschätzt.

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