Absagen: Politische Runde fällt aus Lothar Klein, 05.09.2019 11:40 Uhr
Fester Bestandteil von Deutschen Apothekertagen (DAT) war in früheren Jahren die politische Diskussionsrunde mit Gesundheitspolitikern der Bundestagsfraktionen. Auch für dieses Jahr hatte die ABDA für den Freitag dazu eingeladen. Wie bereits im letzten Jahr gab es aber überwiegend Absagen. Damit fällt die nach dem Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplante Diskussion aus.
Für den Apothekertag 2019 sei wie in früheren Jahren eine politische Diskussionsrunde mit Bundestagsabgeordneten eingeplant gewesen, schrieb jetzt ABDA-Kommunikationschef Rainer Kern an die Mitgliedsorganisationen. Allerdings sollte diese nicht im Rahmen der DAT-Eröffnung am Mittwoch, sondern am Freitag, den 27. September nachmittags stattfinden. „Diese Terminierung war mit der Hoffnung verbunden, die Chancen für eine Teilnahme der Abgeordneten zu verbessern, die in den Kernzeiten der Sitzungswochen des Bundestages erfahrungsgemäß für Veranstaltungen außerhalb von Berlin nur schwer abkömmlich sind. Gleichwohl ist es den gesundheitspolitischen Vertretern mehrerer Bundestagsfraktionen leider nicht möglich, den Termin in Düsseldorf zu realisieren. Unter Würdigung der Gesamtsituation wird deshalb die Diskussionsrunde mit den Abgeordneten in diesem Jahr nicht stattfinden“, so Kern.
Erfreulich sei indes, dass Bundesminister Spahn zugesagt habe, die Hauptversammlung zu besuchen. „Der einzig mögliche Terminkorridor dafür liegt am Freitag in der Zeit ab 11 Uhr“, so Kern. Geplant ist ein 20-minütiger Vortrag von Spahn und eine anschließende Diskussion mit den Delegierten, die ABDA-Präsident Friedemann Schmidt wie bereits im Vorjahr wieder moderieren will.
Die Eröffnung des Deutschen Apothekertages folgt für gewöhnlich immer der selben Regie: Der amtierende Bundesgesundheitsminister oder ein Vertreter des Ministeriums spricht das Grußwort zur Eröffnung des DAT am Mittwochmittag. Zuvor begrüßt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt die Gäste und die Hauptversammlung, anschließend präsentiert er seinen Lagebericht. Nach der darauffolgenden Ministerrede stand in früheren Jahren die politische Diskussionsrunde auf dem Programm.
Mit Spannung wurde in den letzten Jahren immer wieder erwartet, welche Politiker die ABDA für die politische Runde gewinnen konnte. Häufiger als andere zeigte die SPD-Bundestagsfraktion den Apothekern die kalte Schulter und schickte keinen Vertreter nach Düsseldorf oder München. Dafür gab es auch schon mal Pfiffe. Daher gab es Jahre, in denen die Apotheker nur mit wenigen Abgeordneten diskutieren konnten. 2017 beispielsweise waren nur die damalige gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion Maria Michalk und Katrin Vogler von der Linksfraktion erschienen. Ein Jahr zuvor diskutierten immerhin noch vier Gesundheitspolitiker auf der DAT-Bühne.
Problematisch ist die Besetzung der Diskussionsrunde in der Regel wegen des Termins des DAT, vor allem wenn zeitgleich in Berlin der Bundestag tagt. Mittwochs finden immer die Ausschusssitzungen statt. Auch der Gesundheitsausschuss trifft sich am 25. September. Daher ist es sehr schwierig, eine ausreichende Zahl von Gesundheitspolitiker an diesem Tag von Berlin nach Düsseldorf zu locken. Und Freitags ist die Lage nicht viel besser. Gegen 13 Uhr endet für gewöhnlich die Tagesordnung des Bundestages. Anschließende reisen Abgeordneten so schnell es geht in ihre Wahlkreise. Ein Umweg über Düsseldorf kommt da ungelegen.