Die Zahl der entdeckten Fälle von Abrechnungsbetrug durch Labore, Ärzte, Apotheker und weitere Gesundheitsdienstleister hat 2007 zugenommen. Dies teilte das Bundeskriminalamt bei der Vorstellung des Bundeslageberichts „Organisierte Kriminalität 2007“ am Mittwoch in Berlin mit. 2007 seien 8656 Fälle erfasst worden, das sind 229 mehr als im Vorjahr. Mit einem Anstieg von 10,2 Millionen Euro (2006) auf 31,6 Millionen Euro (2007) habe sich der durch „Gesundheitsdelikte“ verursachte Schaden gleichzeitig mehr als verdreifacht. Damit hat sich auch der durchschnittliche Schaden pro Fall rein rechnerisch von 1200 auf 3700 Euro erhöht. Wieviele Fälle den einzelnen Berufsgruppen oder den Krankenkassen zuzurechnen sind, war auf Nachfrage beim BKA nicht zu erfahren.
Als mögliche Ursachen für den Anstieg gaben die Fahnder verstärkte Aktivitäten der Strafverfolgungsbehörden und zusätzliche Kontrollmechanismen der Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen an. So habe zum Beispiel eine Ermittlungsgruppe der niedersächsischen Krankenkassen in den vergangenen beiden Jahren mehr als 1.100 Fälle betrügerischer Abrechnungen von Ärzten, Apothekern oder Pflegediensten aufgedeckt und Rückzahlungen in Höhe von 7,6 Millionen Euro verbucht.
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