Abrechnungsbetrug

DAK holt sich 1,3 Millionen Euro zurück

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Berlin -

Gefälschte Rezepte, erfundene Behandlungen, manipulierte Rechnungen: Die DAK-Gesundheit hat im vergangenen Jahr 991 Fälle von Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen aufgedeckt. Rund 1,3 Millionen Euro holte sich die Kasse zurück. Aktuell verfolgen die Ermittler gut 1700 Hinweise.

Auffälligkeiten gebe es in allen Leistungsbereichen. Mit 41 Prozent der Ermittlungen bildete der Bereich Heilmittel, wie Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen, den Schwerpunkt. Mit 17 Prozent folgen laut DAK die Pflege sowie mit 12 Prozent die Ärzte.

Auch bei den Geldrückflüssen ist der Bereich Heilmittel mit 392.000 Euro auf Platz eins der Liste der Sünder. Auf Platz zwei liegen die Arznei- und Verbandmittel: Hier holte sich die DAK nach 54 aufgedeckten Betrugsfällen 247.000 Euro zurück. Es folgen die Pflege mit 211.000 Euro, die Ärzte mit 120.000 Euro, Hilfsmittel mit 96.000 Euro, Zahnärzte mit 65.000 Euro und Krankentransporte mit 35.000 Euro.

Bei den Fällen handelt es sich laut DAK um vorsätzlichen Abrechnungsbetrug mit kriminellem Hintergrund oder um vertragswidriges Verhalten, nach dem Rückforderungen generiert und Vertragsstrafen verhängt wurden. Geldrückflüsse aus der routinemäßigen Abrechnungsprüfung seien nicht enthalten.

„Abrechnungsbetrug ist kein Massenphänomen im Gesundheitswesen“, sagt Volker zur Heide, Leiter der DAK-Ermittlungsgruppe. „Doch auch einzelne Fälle werfen manchmal ein schlechtes Licht auf ganze Bereiche der Leistungserbringer. Soweit es möglich ist, gehen wir konsequent gegen die Betrüger vor und holen uns das Geld zurück, weil wir dies unseren Versicherten schuldig sind.“

Nach Einschätzung der DAK-Gesundheit wird die Verfolgung immer schwieriger. Deshalb begrüße die Krankenkasse aktuelle Gesetzespläne, nach denen ein neuer Straftatbestand für Bestechlichkeit und Bestechung im Gesundheitswesen eingeführt werden soll.

Bei der Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen arbeiten die Ermittler laut eigenen Aussagen eng mit anderen Kassen, den Vereinigungen der Kassenärzte und Kassenzahnärzte sowie der Kriminalpolizei und den Staatsanwaltschaften zusammen. In der Zentrale der DAK ist eine zehnköpfige Arbeitsgruppe bundesweit für den Abrechnungsbetrug im Leistungsbereich zuständig.

Im vergangenen Jahr hatten die Ermittler 73 Fälle von Abrechnungsbetrug festgestellt, sechs davon in Apotheken. 1,6 Millionen Euro wurden zurückgefordert. Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) deckte im vergangenen Jahr gar 566 Fälle auf, 44 davon in Apotheken. Mit rund 1,6 Millionen Euro forderte sie die höchsten Beträge von den Pharmazeuten zurück. Der insgesamt ermittelte Schaden lag bei 2,1 Millionen Euro und damit auf einem Rekordstand, im Vorjahr waren es rund 1,6 Millionen Euro.

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