Versorgungskonzepte

ABDA/KBV-Modell: Jetzt geht's ums Geld

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Berlin -

Nach monatelangen Querelen ist es nun so weit: Die Vertragsverhandlungen zum ABDA/KBV-Modell in Sachsen und Thüringen können beginnen. Dem Vernehmen nach haben sich die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und Landesapothekerverbände mit der AOK Plus auf ein Eckpunktepapier geeinigt. Alle Parteien sind sich darüber einig, wie das Modell durchgeführt werden soll. Nun muss über die Vergütung der Leistungserbringer verhandelt werden.

Über die genauen Modalitäten zur Durchführung des Modells wurde zunächst nichts bekannt. Offenbar wollen sich Ärzte, Apotheker und die Kasse zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam an die Öffentlichkeit wenden und über die Vorteile für den Patienten informieren.

Fest steht aber die Abfolge der im Konzept vorgesehen Module: Zunächst sollen voraussichtlich schon im Frühjahr die Mediziner mit der Wirkstoffverschreibung starten, danach soll der Wirkstoffkatalog folgen. Das Medikationsmanagement wird wahrscheinlich erst zu Beginn des kommenden Jahres an den Start gehen. Der Einstieg der Pharmazeuten erfolgt erst in dieser letzten Phase des ABDA/KBV-Modells.

Wenn die beteiligten Fachverbände ihre Details zur Durchführung des Projektes bekannt machen, dürfte vom Grundentwurf der ABDA und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nur wenig übrig sein. Die AOK Plus hatte sich geweigert, das Modell auf Basis des im Versorgungsstrukturgesetz (VStG) geschaffenen Paragraphen umzusetzen.

Im ursprünglichen Entwurf war vorgesehen, dass an dem Projekt alle Kassenarten teilnehmen und dass ein Teil der Einsparungen an die Leistungserbringer weitergeleitet wird. Die AOK Plus will aber selbst entscheiden, wie viel Geld Apotheker und Ärzte bekommen. Ärgerlich für die Politik: Der Passus zum ABDA/KBV-Modell wurde nun völlig umsonst ins VStG geschrieben.

Dass Apotheker, Ärzte und die AOK Plus sich überhaupt einigen, grenzt an ein Wunder: Nachdem das VStG im Sommer des vergangenen Jahres verabschiedet wurde, geschah bei der Konzeption erst einmal überhaupt nichts. Außer der AOK Plus interessierte sich keine Kasse für das Modell. Auch Ärzteverbände lehnten die Teilnahme ab, weil sie keine Kompetenzen an die Apotheker abgeben wollten.

Selbst die Gespräche in Sachsen und Thüringen gestalteten sich schwierig: Streit gab es zwischen der AOK und den Ärzten über die Anbindung der Kasse an die Ärztesoftware. Zwischenzeitlich waren die Gespräche komplett unterbrochen: Die Mediziner waren zu sehr in ihre Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen eingebunden.

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