Die ABDA will ihre Mitarbeiter und Prozesse künftig stärker kontrollieren. Wie ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz heute bekannt gaben, sollen ein Organisationshandbuch sowie Richtlinien zu Reisekostenabrechnungen schriftlich fixiert werden. Dies sei das Ergebnis der von der ABDA in Auftrag gegebene Sonderuntersuchung zu den Ausgaben der Öffentlichkeitsarbeit. Die Prüfung habe jedoch keine Beanstandungen ergeben, betonte die ABDA-Spitze.
„Wir haben erhebliche Defizite im Bereich der Qualitätssicherung“, so Schmidt. Insbesondere die Dokumentation der Richtlinien und Vorgaben könne besser sein: Schriftliche Regularien fehlten, es gebe aber ungeschriebene klare Regeln. Dass diese auch eingehalten würden, hätten die Prüfer bestätigt.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft JPLH Treuhand hatte die Jahre 2007 bis 2011 unter die Lupe genommen und dabei vor allem die Aufträge und Zahlungen an die Agentur El Pato untersucht. Die Rechnungen, die auch vom Haushaltsausschuss sowie der Hauptgeschäftsführung kontrolliert wurden, seien nicht bemängelt worden. Die Haushaltskontrolle sei auch von den Wirtschaftsprüfern nicht beanstandet worden.
„Der ABDA ist kein Schaden entstanden“, so Schmidt. Die Leistungen wie Kampagnen-Bookings, Faxaktionen oder Fotoshootings seien von der ABDA aus einem Bedarf heraus bestellt und bezahlt worden, so der ABDA-Präsident. Schmitz stellte zudem klar, dass die an El Pato gezahlten Beträge zum Teil für Kampagnen an Dritte weitergeleitet worden seien.
Auch die Wirtschaftlichkeit der Angebote sei geprüft worden, betonte Schmidt. Man habe aber feststellen müssen, dass es einen „Mangel an Klarheit bei der Beauftragung von Leistungen“ gebe.
Innerhalb der Organisation gibt es dem ABDA-Präsidenten zufolge keine „konkreten Versäumnisse“ von Mitarbeitern. Die ungeschriebenen Regeln seien eingespielt. „Ich bin davon ausgegangen, dass die Regeln eingehalten werden, und das wurden sie ja auch“, so Schmidt. Dennoch soll es künftig eine stärkere Kontrolle der zuständigen Gremien geben. Vorstand und PR-Ausschuss sollen beispielsweise kleinteiliger über die Öffentlichkeitsarbeit informiert werden.
„Wir sehen uns durch dieses Gutachten insgesamt bestätigt, dass die Mittel der Mitgliedsorganisationen sachgerecht verwendet wurden. Es gibt keine Hinweise, dass Mitgliedsbeiträge unsachgerecht verwendet worden wären“, sagte Schmitz. Trotzdem soll jetzt ein Compliance-System erarbeitet werden. „Die Richtlinien, die hier bemängelt werden, fehlen im ganzen Haus und werden jetzt erstellt“, so Schmidt. Ergebnisse sollen im Sommer vorgestellt werden.
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