Kettenantrag

ABDA will mit SPD reden

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Berlin -

Die SPD schweigt bislang zu ihrem mutmaßlichen Apothekenketten-Antrag. Die Apotheker sind verunsichert. Auch die Standesvertreter bei der ABDA wirken konsterniert: „Wir haben den Beschluss der SPD zum Apothekenwesen verwundert zur Kenntnis genommen. Falls die SPD mit ihrem Antrag meinen sollte, den Weg in Richtung größerer, profitorientierter Strukturen gehen zu wollen, ist das der falsche Weg“, heißt es in einer knappen Stellungnahme.

 

Die SPD hatte bei ihrem Bundesparteitag am 6. Dezember einen Leitantrag verabschiedet, der eine „Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs“ ankündigt. Was genau darunter zu verstehen ist, war bislang weder im Parteivorstand noch in der Fraktion zu erfahren. Selbst die Deutsche Presseagentur dpa ist nach eigenen Angaben mit wiederholten Anfragen gescheitert.

Die ABDA will die Tür trotzdem nicht gleich zuschlagen: Man setze auf den Ausbau der Versorgung durch inhabergeführte Apotheken. Nur so sei eine unabhängige Beratung gewährleistet. „Wir bieten der SPD gerne den Dialog hierüber an“, heißt es in der Stellungnahme.

Allerdings war der Passus im Leitantrag schon lange vor dem Parteitag bekannt. Die SPD-Arzneimittelexpertin Dr. Marlies Volkmer wollte sogar einen Änderungsantrag einbringen. Ihr sächsischer Landesverband hatte aber offenbar eine Frist versäumt. Für die ABDA besonders bitter: Die Apotheker waren auf dem Parteitag der Sozialdemokraten mit einem eigenen Stand vertreten.

 

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