Steinmeier: Extra-Honorare für BtM und Rezeptur APOTHEKE ADHOC, 02.08.2013 12:06 Uhr
Die SPD denkt über eine extra Honorierung für Apotheken nach. Die Bundestagsfraktion setze sich dafür ein, dass etwa die Betäubungsmittelabgabe oder die Herstellung von Rezepturen besser bezahlt würden, heißt es in der Antwort des Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier auf die Fragen der ABDA-Wahlkampagne. Der Sozialdemokrat würdigte zudem die ständige Erreichbarkeit der Apotheken.
Steinmeier hat einem freiwilligen Wahlkreisapotheker auf sechs Fragen zur Gesundheitsversorgung geantwortet. „Die SPD setzt sich für eine leistungsgerechte Vergütung der Apotheken ein“, so der SPD-Politiker. Diese müsse hoch genug sein, um alle Kosten zu decken und das Bestehen der Apotheke bei wirtschaftlicher Betriebsführung zu sichern.
Um die Versorgung zu sichern, müssten Apotheken in dünnbesiedelten strukturschwachen Regionen erhalten bleiben. „Statt einer generellen wirtschaftlichen Bedrohung aller Apotheken scheint derzeit eher eine wachsende regionale Ungleichheit vorzuliegen“, so Steinmeier.
Deshalb unterstütze die SPD eine bessere Vergütung der Notdienste in ländlichen Gebieten. Außerdem setze sich die Fraktion für eine bessere Honorierung bei der Abgabe von Betäubungsmitteln oder der Herstellung von speziellen Rezepturen ein. „Zusätzliches Honorar kommt dann dort an, wo es wirklich gebraucht wird.“
In dem Schreiben würdigt Steinmeier die Bedeutung der Apotheke vor Ort. „Vor allem in unserer alternden Gesellschaft, mit wachsenden Problemen bei der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung gerade hier in Brandenburg kommt dem Apotheker beziehungsweise der Apothekerin in Zukunft eine Schlüsselstellung in der medizinischen Versorgung zu.“
Apotheker seien nicht nur „ausgewiesene Fachleute für alle Fragen rund um die Arzneimitteltherapie“, so der Sozialdemokrat. Pharmazeuten seien jederzeit rund um die Uhr ohne vorherige Terminvereinbarung erreichbar. „Hier zeigt sich: Die öffentliche Apotheke ist kein Auslaufmodell und kann es niemals sein, wenn die Bevölkerung weiterhin qualitativ hochwertig, flächendeckend und zeitnah mit Arzneimitteln versorgt werden soll.“
Auch Steinmeier lässt sich aber nicht in die Karten gucken, wo die SPD die Apotheken künftig sieht: Innerhalb der SPD geb es „keinerlei Vorfestlegungen“ für langfristige Perspektiven des Apothekerberufes. Die Partei sei an einem offenen Diskurs interessiert. Das Ergebnis solle einerseits die flächendeckende Versorgung der Patienten sicherstellen und andererseits die berechtigten Interessen der Apotheker berücksichtigen.