Singhammer kämpft gegen DrEd

Berlin -

Der CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer hat sich gegen Ferndiagnosen ausgesprochen: „Was ich nicht will, ist ein System 'DrEd', bei dem Arzneimittel ohne einen vorherigen direkten Kontakt zwischen Arzt und Patienten verschrieben und bezogen werden können“, schreibt Singhammer auf die Apothekerfragen der ABDA-Kampagne „Gesundheit wählen“.

Mit diesen Fernbehandlungen könne das hohe Niveau der Patientensicherheit und der Versorgung mit Apotheken nicht gesichert werden, kritisiert Singhammer. „Deshalb kämpfe ich gegen die von Europa angeschobene Entwicklung.“Singhammer betont, die Übertragung der Arzneimittelversorgung in die Verantwortung freiberuflicher Apotheker sei „grundsätzlich das effizienteste System“.

Eines der vorrangigen Ziele sei, den freien Heilberuf zu ermöglichen und zu schützen. „Der Blick auf andere europäische Gesundheitssysteme zeigt, dass eine übermäßige staatliche Regulierung oder gar Staatsmedizin nicht nur ineffizient ist, sondern auch erhebliche Nachteile für das Versorgungsniveau mit sich bringt“, schreibt Singhammer.

Singhammer geht davon aus, dass die Kompetenz der Apotheker bei der Medikamentierung angesichts des demographischen Wandels an Bedeutung gewinnen wird. Er setzt auf die Vor-Ort-Apotheken: „Die Arzneimittelversorgung im ländlichen Raum durch Präsenz- oder Filialapotheken hat nach meiner Überzeugung deshalb Vorrang vor allen alternativen Überlegungen.“ Auf Apothekenbusse, die im Wahlprogramm der Union gefordert werden, geht Singhammer nicht ein.

Aus Sicht des CSU-Gesundheitsexperten ist die bessere Vernetzung der Akteure die zentrale Antwort für die Sicherung und eine höhere Qualität der medizinischen Versorgung. „Dies erfordert aber auch eine bessere Kooperation und ein stärkeres Vertrauen zwischen den Beteiligten“, so Singhammer. Er ist überzeugt: Das enorme Wissen der Apotheker über Arzneimittel „könnte noch besser für die Patienten genutzt werden, wenn der fachliche Austausch mit den Ärzten noch intensiver wäre“.

Singhammer fordert, die Apotheker im Präventionsgesetz zu berücksichtigen. Er erklärt, die Apotheker gewännen zunehmend an Bedeutung, beispielsweise bei der Beratung zu allgemeinen Gesundheitsthemen oder der richtigen Einnahme von Medikamenten.

Auf die Frage, wie die Partei zu der Forderung steht, Ausschreibungen über saisonale Impfstoffe zu verbieten, gibt Singhammer keine Antwort. Nachdem es in der vergangenen Saison in Bayern zu Lieferengpässen bei Grippeimpfstoffe gekommen war, haben die Kassen die Versorgung in diesem Jahr erneut ausgeschrieben.

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