ABDA-Wahlkampagne

Linke: Fahr-, Teilzeit- und kommunale Apotheken

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Berlin -

Nicht nur in der CDU, auch bei den Linken denkt man offenbar über Apothekenbusse nach. Das geht aus der Antwort der Politikerin Dorothé Luise Menzner auf die Kampagnenfragen von „Gesundheit wählen“ hervor. Für ländliche Regionen „denken wir über ähnliche Konzepte wie bei der ärztlichen Versorgung auf dem Land nach“, schreibt Menzner. „Als Stichwort seien hier Fahrapotheken, Teilzeitapotheken oder Apotheken in medizinischen Versorgungszentren in öffentlicher Hand genannt.“

Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung gehört für Menzner zur Daseinsvorsorge. Die Linke-Politikerin bezeichnet es als „ernstes Problem“, dass es auf der einen Seite Apotheken gebe, die sich eine „goldene Nase“ verdienten, während andere ums Überleben kämpften. Sie sieht die Gemeinschaft der Apotheker in der Pflicht, Vorschläge zu unterbreiten, um die größer werdende Einkommensschere in der Berufsgruppe wieder zu schließen.

Menzner findet es problematisch, dass es „ökonomisch nicht sonderlich attraktiv“ ist, sich mit einer Apotheke auf dem Land selbständig zu machen. Hier seien die Kommunen und Landkreise gefordert, die Attraktivität zu stärken, etwa durch Starthilfen oder öffentliche Trägerschaft von Versorgungszentren. Für die ärztliche Versorgung setzen die Linken auf Patientenbusse, Gemeinschaftspraxen und medizinische Versorgungszentren – das ist auch im Wahlprogramm verankert.

Außerdem müssten die Standortkriterien selbst verbessert werden, etwa durch Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Schulen, Kulturangebote und ähnliches. Aus Menzners Sicht kann eine flächendeckende Versorgung mit aller notwendigen Infrastruktur nur gelingen, wenn die Menschen auf dem Land Arbeit und ein sicheres Auskommen sowie soziokulturelle Angebote vorfinden.

Aus ihrer Sicht sollte die Politik zum Beispiel für guten öffentlichen Nahverkehr, schnelles Internet und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für junge und alte Menschen sorgen. Die notwendigen finanziellen Mittel könnten aus der geplanten Vermögenssteuer kommen.

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