Mindestversorgung über Depot-Apotheken: Die CDU-Bundestagskandidatin Ursula Groden-Kranich aus Rheinland-Pfalz schlägt eine Lockerung des Mehrbesitzverbotes gegen Versorgungslücken vor: „Wir müssen auch die Möglichkeit ins Auge fassen, dass ein Apotheker mehrere Apotheken in einer Verbandsgemeinde unterhält“, antwortete sie auf die Fragen der Apotheker im Rahmen der ABDA-Wahlkampagne „Gesundheit wählen“.
Laut Groden-Kranich müssten diese Apothekenstandorte nicht täglich überall geöffnet sein. Doch dadurch sei eine Grundversorgung vor Ort gesichert. Die Räume „sollten in zentraler Lage in Zusammenarbeit mit Kirchen und Kommunalpolitik angeboten werden, um eine Mindestversorgung sicherzustellen“.
Die Bankkauffrau, die in Mainz für den Wahlkreis 206 direkt kandidiert, könnte sich zudem Medikamentenlager vorstellen. „Im Ausland habe ich es erlebt, dass es eine Art Depot gibt, das in einem kleinen Ort die 'gängigen' und häufig nachgefragten Medikamente vorrätig hält. Der Rest wurde zeitnah geliefert. Dies wäre auch für unsere Region leistbar.“
Groden-Kranich sieht die Länder gefordert, um die medizinische Versorgung sicherzustellen: Insbesondere an der Rheinschiene – eine Region zwischen Bonn und Köln – sei die Diskrepanz zwischen städtischer und ländlicher Versorgung groß. „Die Versorgung sollte in einem größeren regionalen Kreis zusammengefasst werden, um den Menschen in kleinen Ortschaften eine Sicherstellung der Versorgung zu gewährleisten“, so die CDU-Politikerin.
Die Honorierung der Apotheken sieht Groden-Kranich auf einem guten Weg: „Es wurde ja bereits damit begonnen, Nacht- und Wochenenddienst mit einer Mindestpauschale zu vergüten.“ Zudem sei es weiter sinnvoll, das Stadt-Land-Ungleichgewicht über höhere Sätze auszugleichen, um die wohnortnahe Versorgung – „rollende Apotheken“ – sicherzustellen.
Künftig werde es auf „kreative Lösungen“ ankommen, um die fläckendeckende Versorgung zu gewährleisten. Den Apotheken misst die Politikerin zusätzlich zur Beratung und Arzneimittelabgabe eine wichtige Funktion als Ansprechpartner für ältere Menschen bei. Diese Aufgabe werde in der „Gesellschaft viel zu selten gewürdigt“, so die Bankkauffrau.
Die Ideen der CDU-Politikerin, die zum ersten Mal für den Bundestag kandidiert, erinnern an die Vorschläge der niedersächsischen Linken-Kandidatin Dorothé Luise Menzner: Sie hatte „Fahrapotheken, Teilzeitapotheken oder Apotheken in medizinischen Versorgungszentren in öffentlicher Hand“ ins Spiel gebracht.
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