„Weiteren Schaden fernhalten“

Abda-Wahl: Seyfarth unterstützt Preis Laura Schulz, 08.01.2025 14:04 Uhr

Der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth fordert Gabriele Regina Overwiening auf, ihre erneute Kandidatur zurückzuziehen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Nun ist klar, dass die bisherige Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening doch noch einmal zur Wahl für die Spitze kandidiert. Thomas Preis vom Apothekerverband Nordrhein (AVNR) tritt gegen sie an und sammelt bereits öffentliche Unterstützung: Der Hessische Apothekerverband (HAV) stellt sich hinter Preis und fordert Overwiening auf, „weiteren Schaden von der Standesvertretung fernzuhalten“. Demnach sollte sie ihre Kandidatur zurückziehen.

„Thomas Preis verfügt über die Kompetenz, das parteiübergreifende Renommee auf dem politischen Parkett und die notwendige Innovationsbereitschaft, das angeschlagene Apothekenschiff durch diese schwierigen Zeiten zu lotsen“, so der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth. Preis könne angesichts der „größten Apothekenkrise seit Bestehen der Bundesrepublik und den Misserfolgen der bisherigen Abda-Spitze“ unter Führung einer Kammerpräsidentin nun für einen Neustart sorgen.

„Den Landesapothekerverbänden obliegt die wirtschaftliche Interessenvertretung der öffentlichen Apotheken. Deshalb braucht es jetzt unsere gebündelte Kompetenz, wenn wir nach den Bundestagswahlen mit der neuen Bundesregierung in Dialog treten werden, um die öffentlichen Apotheken und die wohnortnahe Arzneimittelversorgung umgehend und nachhaltig zu stärken“, so Seyfarth weiter.

Neustart-Team rund um Preis

Preis und die ihn unterstützenden Verbands- und Kammerchefs und -chefinnen wollen „einen ehrlichen Neuanfang“, mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Stärkung der Apotheken vor Ort im Fokus. „Leider hat die Abda in den vergangenen Jahren bei jedem für uns existenziellen Thema versagt und die dringend notwendige Augenhöhe zur Politik verloren“, meint Seyfarth. „Schlimmer noch, sie hat sogar das Vertrauen der meisten Apothekerinnen und Apotheker verloren. Mit einem Neustart, den Thomas Preis einleiten wird, werden wir endlich wieder für positive Botschaften sorgen, davon bin ich überzeugt.“

Dass sich Overwiening nun nach der gescheiterten Wahl und ihrer anschließenden Ankündigung, nicht noch einmal anzutreten, nun eben dies doch macht, kritisiert Seyfarth scharf: „Ihre gescheiterte Wiederwahl in einen missglückten Denkzettel umzudeuten und jetzt wieder antreten zu wollen, offenbart nicht nur ein mehr als fragwürdiges Demokratieverständnis, sondern bestätigt auf traurige Weise, dass es den aktuell Verantwortlichen im Berliner Apothekerhaus mehr um sich selbst und ihre Posten als um das Wohl der öffentlichen Apotheken geht.“

Es sei vielmehr noch „geradezu verantwortungslos, so zu agieren, denn keine Persönlichkeit in Politik, Industrie oder Gesellschaft nimmt die Standesvertretung der Apotheker noch ernst, falls sie mit dieser Farce durchkommt“, so der HAV-Vorsitzende. Daher solle Overwiening ihre Kandidatur zurückziehen, um den Weg für „einen Neustart unter Thomas Preis frei zu machen“.