Designierte Kammerpräsidentin aus Hessen

Abda-Wahl: Eckert wählt Preis & Lucas Laura Schulz, 10.01.2025 12:14 Uhr

Auch die designierte Kammerpräsidentin aus Hessen, Dr. Schamim Eckert, positioniert sich gegen Overwiening. Foto: Schamim Eckert
Berlin - 

Am kommenden Donnerstag treten die amtierende Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Nordrheins Verbandschef Thomas Preis bei der Wahl um die Abda-Spitze gegeneinander an. Während sich bereits Hessens Verbandschef Holger Seyfarth hinter seinen Kollegen stellte und sich deutlich gegen die erneute Kandidatur Overwienings aussprach, meldet sich nun auch die designierte Kammerpräsidentin aus Hessen zu Wort. Dr. Schamim Eckert wird für das Duo bestehend aus Preis und der Berliner Kammerpräsidentin Ina Lucas als Vize stimmen.

„Die Abda braucht nach den Misserfolgen der letzten Jahre und dem Debakel rund um die gescheiterte Wiederwahl der dafür maßgeblich verantwortlichen Gabriele Overwiening einen glaubwürdigen Neustart“, so Eckert deutlich. Dass sie für einen Neuanfang bei der Apothekerkammer Hessen stehen wird, sobald sie bei der konstituierenden Sitzung am kommenden Mittwoch die amtierende Präsidentin Ursula Funke ablösen wird, war klar. Aber auch bei der Abda strebt sie Veränderungen an.

Preis und Lucas stünden für diesen Neustart, indem sie „das verlorengegangene Vertrauen von uns Apothekerinnen und Apothekern in unsere Standesvertretung wieder herstellen, die nötigen Strukturveränderungen anstoßen und die Abda endlich wieder zum verlässlichen und ernstzunehmenden Gesprächspartner für alle demokratischen Parteien in der Hauptstadt machen werden“, so Eckert weiter.

Hiermit positioniert sich nun erstmals jemand aus der Riege der Kammerchef:innen gegen Kollegin Overwiening. Außerdem richtet sie sich damit nicht nur gegen die Abda-Präsidentin, sondern auch gegen ihren Vize Mathias Arnold, der ebenfalls erneut zur Wahl steht. Es brauche diesen Neuanfang, um gegenüber der neuen Bundesregierung nachhaltige Verbesserungen für die Apotheken vor Ort erkämpfen zu können. „Wir befinden uns in einer der größten Krise der öffentlichen Apotheken seit Bestehen der Bundesrepublik und die aktuelle Abda-Spitze wird parteiübergreifend schlichtweg nicht mehr ernst genommen, wie die Misserfolge der letzten Jahre gezeigt haben.“

Äußerung zur Kandidatur „schlichtweg dreist“

Overwiening solle daher ihre Kandidatur zurückziehen, wie auch schon Seyfarth forderte. Die Aussage der Abda-Präsidentin, sie habe sich nun doch – anders als im Dezember verkündet – zur Wiederwahl aufstellen lassen, da sie von vielen Seiten dazu ermutigt wurde, sei „schlichtweg dreist“: „Außer Postkartenaktionen, roten T-Shirts und unausgegorenen Pseudo-Eskalationskonzepten hat die Abda nichts zum Widerstand gegen die Apothekenreformpläne beigetragen“, so Eckert weiter.

Erfolge seien hingegen den Apotheker:innen vor Ort geschuldet, die „mit Demonstrationen, Petitionen, Aktionen, unzähligen politischen Gesprächen auch auf bundespolitischer Ebene und eigenen Impulsen“ die drohende Apothekenreform verhindert hätten. Sie hätten damit „den Job der Abda erledigt“. „Dass Frau Overwiening jetzt suggeriert, die größtenteils völlig enttäuschten Kolleginnen und Kollegen hätten sie zu einem ‚Weiter so‘ ermutigt, ist schlichtweg dreist.“

Eckert ist optimistisch, dass es nun auf das Duo Preis/Lucas hinausläuft. „Die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat oberste Priorität, deshalb muss dies erstes Ziel für Thomas Preis, Ina Lucas und ihr gesamtes Team sein. Anschließend gehen wir gemeinsam die nötigen Strukturveränderungen an und stellen das zerstörte Vertrauen der Apothekerschaft durch Taten statt Phrasen wieder her“, so Eckert abschließend.