Vor der Wahl des neuen ABDA-Präsidenten am 7. Dezember kommt es zu einem Kandidaten-Duell: ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hat die Einladung der drei Verbände aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland angenommen. Eingeladen ist auch Herausforderer Kai-Peter Siemsen, der ebenfalls zugesagt hat. Stattfinden wird das Kandidaten-Casting am 10. November in Frankfurt.
Der Hamburger Kammerpräsident hatte im September seine Gegenkandidatur für das Präsidentenamt angekündigt. Im August hatten Schmidt und der amtierende ABDA-Vize Mathias Arnold bekanntgegeben, sich als „Doppelpack“ zur Wiederwahl zu stellen.
Das Duell am 10. November soll mit einer Vorstellungsrunde eingeläutet werden. Beide Kandidaten erhalten Gelegenheit, ihre apothekenpolitischen Positionen darzulegen und Schwerpunkt sowie ihre Zukunftsthemen herauszustellen. Anschließend sollen Schmidt und Siemsen unter der Moderation der einladenden Verbände in eine Diskussion einsteigen. Dazu sollen vier Themenblöcke gebildet werden. Die Themen stehen noch nicht fest.
Siemsen wirft dem amtierenden ABDA-Präsidenten Führungsschwäche vor: Schmidt sei zwar ein „brillanter Redner“, es müssten aber Konsequenzen und Handlungen folgen. „Wir sind hier nicht in einer Talk-Show“, sagte Siemsen im Interview mit APOTHEKE ADHOC. Schmidt agiere „wie ein Moderator“, gefragt seien aber Führungsqualitäten: „Das Ehrenamt muss die politische Führung der ABDA prägen“, so Siemsen. Es müsse klarere Vorgaben geben. Siemsen: „Mein Eindruck ist aber, dass dort manchmal die Orientierung fehlt.“
Schmidt hatte im August seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit angekündigt. Er und sein Vize Mathias Arnold wollen gemeinsam für das Präsidentenamt und den Stellvertreterposten antreten. In ihrer Bilanz der laufenden Amtszeit kamen sie im Gespräch mit der Pharmazeutischen Zeitung zu dem Ergebnis, dass sie zwar in Honorarfragen nicht alles erreicht, dafür aber vor allem die eigene Organisation nach vorne gebracht haben. Schmidt hat nach eigenem Bekunden lange über eine erneute Kandidatur nachgedacht, sich dann aber dennoch „aus vollem Herzen“ dafür entschieden. Auch Arnold macht die Arbeit „richtig Spaß“. „Wir haben noch einige Baustellen, da möchte ich noch Einiges bewegen.“
Zufrieden sind Schmidt und Arnold vor allem mit dem, was sie für die ABDA erreicht haben: Nach intensiver Arbeit sei es gelungen, eine neue Vertrauensbasis zwischen der Dach- und ihren Mitgliedsorganisation zu schaffen. „Das Verhältnis hat sich deutlich verbessert. Wir haben das Vertrauen vor allem der Landesapothekerkammern wiedergewinnen können“, so Schmidt.
17 Kammern und 17 Verbände müssen sich zwischen den beiden Kandidaten entscheiden. Zu vergeben sind in der ABDA-Mitgliederversammlung insgesamt 936 Stimmen aus 34 Mitgliedsorganisationen. Die klare Dominanz liegt bei den Kammern, die über 613 Stimmen verfügen. Die Verbände halten dagegen nur 323 Stimmen. Gewählt ist, wer eine „doppelte Mehrheit“ auf sich vereinigen kann. Laut ABDA-Satzung ist dazu die einfache Stimmenmehrheit erforderlich. Außerdem muss der Kandidat die Mehrheit der Mitgliedsorganisationen hinter sich bringen. Mit dem Quorum soll das Gewicht der kleineren Kammern und Verbände in der ABDA gestärkt werden.
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