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ABDA verlässt Europharm Forum Patrick Hollstein, 30.10.2008 17:11 Uhr

Berlin - 

Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sowie die Österreichische Apothekerkammer sind ab kommendem Jahr nicht mehr Mitglied im Europharm Forum. Beim Jahrestreffen der internationalen Fachgesellschaft Anfang des Monats in Kopenhagen akzeptierte die Generalversammlung formal den Entschluss der beiden Apothekervertretungen.

Ein ABDA-Sprecher erklärte auf Nachfrage, man sei daran interessiert, Ressourcen zu bündeln. Die ABDA fühle sich im europäischen Apothekerverband PGEU sowie der Internationalen Pharmazeutischen Vereinigung (FIP) ausreichend repräsentiert, um internationale Themen mitgestalten zu können.

Hinter den Kulissen war in den vergangenen Monaten indes von Spannungen zwischen den beiden deutschsprachigen Vertretern und der bisherigen Europharm-Präsidentin, Inger Lise Eriksen vom norwegischen Apothekenverband, zu hören. Bestätigen wollte dies niemand.

Der neue Europharm-Präsident Dick Tromp will nun ein Maßnahmenpaket auflegen, um den Mitgliederschwund zu stoppen. Oberste Priorität habe die Kommunikation zu den Mitgliedern, so Tromp gegenüber APOTHEKE ADHOC. Außerdem soll der Kontakt zur Weltgesundheitsorganisation (WHO), aber auch zu Organisationen wie PGEU und FIP ausgebaut werden. Schließlich will Tromp auch das inhaltliche Profil des Zusammenschlusses schärfen.

Die 1992 gegründete Gemeinschaftsinitiative von WHO und zuletzt 38 nationalen Apothekerorganisationen aus 29 Ländern soll dem internationalen Austausch zu Aspekten der pharmazeutischen Praxis dienen. Politische Themen stehen dagegen nicht auf der Agenda. Angesiedelt ist die Geschäftsstelle des Europharm Forum formal beim Pharmazeutischen Fortbildungszentrum in Dänemark.

Aufgrund einer strategischen Neuausrichtung zum Umgang mit Nichtregierungsorganisationen hatte sich die WHO vor einigen Jahren offiziell aus dem Forum zurückgezogen, ist jedoch als Beobachter nach wie vor involviert. Derzeit erarbeite das Forum ein Strategiepapier zur künftigen Zusammenarbeit, so Tromp. Irgendwann, hofft der Präsident, werden auch die beiden scheidenden Mitglieder zurückfinden.