Nachwuchsarbeit

ABDA sucht Standespolitiker

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Berlin -

Im Deutschen Bundestag sitzt nur eine Apothekerin – Sylvia Gabelmann von der Fraktion Die Linke. Auch in den Landtagen gibt es nur wenige Apotheker. Standespolitik ist auch für die ABDA und ihre Mitgliedsorganisationen eine mühsame Sache. Jetzt sucht die ABDA nach jungen Apothekern, die sich für die Berufspolitik interessieren. Auf einem Seminar Mitte Februar sollen die Kandidaten in Berlin bundespolitische Luft schnuppern.

„Die berufspolitischen Anforderungen für Landesapothekerkammern, Landesapothekerverbände, BAK, DAV und ABDA steigen aufgrund der demografischen Entwicklung, der zunehmenden Regelungsdichte und der wachsenden Komplexität des Gesundheitssystems stetig an“, schreibt die ABDA in ihrer Einladung an die Mitgliederorganisationen. Als Folge entwickele sich bei den berufsständischen Vertretungen ein steigender Bedarf an jungen Apothekern, die sich berufspolitisch engagierten. Um den Nachwuchs stärker für die Berufspolitik zu interessieren und für die Mitarbeit in entsprechenden Gremien zu motivieren, lädt die ABDA daher zu einer Informationsveranstaltung ein.

Auf der ABDA-Mitgliederversammlung am 28. Juni hatte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt die Gewinnung von politischen Nachwuchs als „Arbeitsschwerpunkt“ angekündigt. Die Kandidaten werden am 19. Februar 2018 in der ABDA-Zentrale im Lindencorso „als praxisnaher Veranstaltungsort“ von Schmidt oder ABDA-Vize Mathias Arnold empfangen. Das Seminar soll sechs Stunden dauern.

Besuche im Bundestag oder anderen Stätten des Berliner Politikbetriebs sind nicht vorgesehen. Auch werden keine Referenten von außen hinzugebeten. „Mit Bordmitteln“ werde die ABDA die Vorträge gestalten, erläuterte ABDA-Sprecher Rainer Kern. Welche ABDA-Vertreter aus dem Nähkästchen der Lobbyarbeit berichten werden, ist nicht bekannt.

Eingeladen sind Apotheker aus allen Berufsgruppen, die sich vorstellen können, berufspolitisch aktiv zu werden. Erfahrungen in der Berufspolitik sind laut ABDA nicht erforderlich. Allerdings wird Interesse an der Standespolitik vorausgesetzt. Die ABDA hat die Mitgliedsorganisationen aufgerufen, interessierte Apotheker anzusprechen und zu einer Teilnahme zu ermuntern. Offenbar haben die Mitgliedsorganisationen bislang eine zweistellige Teilnehmerzahl nach Berlin gemeldet. Die Veranstaltung gliedert sich in die drei Teile „Interne Entscheidungsfindung“, „Externe Entscheidungsplatzierung“ und „Umsetzung anhand von Praxisbeispielen“. Nach einer kurzen Begrüßung durch die ABDA-Spitze folgen Vorträge zu den demokratischen Strukturen und den Wegen der Entscheidungsfindung bei der ABDA sowie zum Aufbau der ABDA-Geschäftsstelle. Der dritte Vortrag soll den Bereich des Lobbyismus beleuchten, das Kerngeschäft der ABDA.

Seit zwei Jahren residiert die ABDA nach dem Auszug aus dem historischen Mendelssohn Palais in der sachlich-kühlen Atmosphäre der neuen Büros im Lindencorso. An den großzügigen Empfangsbereich schließen sich moderne Büroräume an, die vom Flur aus durch großzügige Fenster einsehbar sind. Dort gibt es auch mehrere Sitzungsräume für bis zu 60 Personen.

Der Nachmittag findet in Form eines intensiven Workshops statt und widmet sich im Schwerpunkt der konkreten Umsetzung erfolgreicher Berufspolitik anhand von 2 Praxisbeispielen – eines aus dem Kammerbereich, eines aus dem Verbändebereich. Die Teilnehmer sollen dabei im lockeren Format in kleinen Runden konkrete Aufgabenstellungen durchspielen und mögliche Lösungswege beschreiben und bewerten, beschreibt die ABDA in ihrer Einladung die Aufgabenstellung.

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