Die Abda fühlt sich mit ihren Forderungen von der Politik nicht gehört. Daher soll es nun doch zu einem bundesweiten Streik kommen: Am 14. Juni – einem Mittwoch – sollen die Apotheken geschlossen bleiben.
In den vergangenen Wochen habe man in zahlreichen Einzelgesprächen mit Gesundheitspolitiker:innen und anderen Maßnahmen auf die politischen Forderungen der Apothekerschaft hingewiesen, so die Abda. „Bislang gibt es keine konkreten Hinweise, dass die Bundespolitik auf diese Forderungen eingehen will.“
Daher erfolgt nun die bereits angekündigte Eskalation: „Die Abda hat deshalb beschlossen, den 14. Juni 2023 als bundesweiten Apotheken-Protesttag zu deklarieren und bundesweite Apotheken-Schließungen zu unterstützen.“ Dazu aufrufen kann die Abda als Organisation zwar nicht, da hier auch die Apothekerkammern zusammengeschlossen sind. Die Apothekerverbände dagegen können ihre Mitglieder zur Teilnahme anhalten.
In einer von der Abda durchgeführten Umfrage hätten sich mehr als 80 Prozent der befragten Apotheker:innen dafür ausgesprochen, die Apotheken für einen Tag zu schließen, heißt es. Die Versorgung soll nur noch über die Notdienstapotheken erfolgen.
Die Abda stellt hierzu Aktionsmaterial zur Verfügung, unter anderem einen „0-Euro-Schein“ sowie Hinweise auf den bevorstehenden Apotheken-Schließungstag. Auch einen Protest-Aufkleber für das Schaufenster gibt es.
Die Apothekenteams werden gebeten, sich in den kommenden Wochen vorzubereiten und sich untereinander abzustimmen. „Der Erfolg des Protesttages hängt maßgeblich von einer großen, flächendeckenden Teilnahme ab“, so die Abda.
Am „Tag der Apotheke“ am 7. Juni hat die Abda zusammen mit jungen Apotheker:innen die Aktion „Gegen Zukunftsklau“ geplant. Am Vortag geht es bei einer Pressekonferenz um die Botschaft: „Immer weniger Apotheken, eine von Engpässen geprägte Patientenversorgung, zehn Jahre Honorar-Stillstand bei den Apotheken und bisher keine Einsicht der Bundesregierung – so kann und darf es nicht weitergehen!“
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