ABDA-Präsident

Siemsen startet Online-Wahlkampf

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Berlin -

Im Dezember kandidieren zwei Bewerber für das Amt des ABDA-Präsidenten: Amtsinhaber Friedemann Schmidt möchte wiedergewählt werden, Kai-Peter Siemsen tritt gegen ihn an. Hamburgs Kammerpräsident hat jetzt den Wahlkampf in eigener Sache eröffnet – mit einem Bewerbungsvideo.

Ende August erklärten Schmidt und sein Vize Mathias Arnold, dass sie sich für eine zweite Amtszeit zur Wahl stellen. Anfang September nominierte der Vorstand der Kammer Hamburg dann Siemsen. Jede Mitgliedsorganisation kann einen Vorschlag für die Wahl unterbreiten.

Während Schmidt seine erneute Kandidatur nur in der ABDA-eigenen Pharmazeutischen Zeitung (PZ) ankündigte und sich bis zum Deutschen Apothekertag (DAT) nicht mehr öffentlich äußern möchte, macht Siemsen bereits Wahlkampf in eigener Sache: Er erklärt sich in Interviews und will vor der Wahl den Mitgliedsorganisationen einen Besuch abstatten.

Jetzt hat Siemsen mit Online-Wahlwerbung nachgelegt: Am vergangenen Freitagabend postete er auf seiner Facebook-Seite ein Video. Darstellung und Botschaft sind eher faktisch-nüchtern: Über einem Foto von Siemsen erscheint der Satz: „Wahl des ABDA-Präsidenten.“ Darunter folgt: „Am 07.12.2016 anlässlich der ABDA-Mitgliederversammlung in Berlin.“

Diese beiden Botschaften bleiben bis zum Ende des 25-sekündigen Videos sichtbar, im Hintergrund wechseln die Bilder. Erst ist eine Cappuccino-Tasse zu sehen, der Milchschaum ist mit dem Brandenburger Tor verziert. Vielleicht ist das eine Antwort auf die berühmte Kaffekanne in Schmidts Video. Dann wieder Siemsen, dann wieder das Brandenburger Tor, diesmal als Foto. Dann wieder Siemsen. Dann wieder das Brandenburger-Tor, diesmal bei Nacht. Zum Schluss wieder Siemsen, diesmal ohne Brille.

An der Dynamik kann „Team Siemsen“ im Wahlkampf also noch zulegen, aber vielleicht sollten im ersten Spot zunächst die wichtigsten Fragen beantwortet werden: Wer wird wann wo von wem gewählt? Der ABDA-Präsident am 7. Dezember von der Mitgliederversammlung in Berlin. Und Siemsen ist der Kandidat.

Es ist nicht davon auszugehen, dass der Präsidentschafts-Wahlkampf nach dem US-Vorbild Hillary Clinton vs. Donald Trump eskaliert. Aber vielleicht gibt es beim DAT in München Mitte Oktober ein bisschen Zunder. Die Antragsberatung könnte in diesem Jahr auch zum Schaulaufen der beiden Kandidaten werden.

Während Schmidt schon bei seiner Eröffnungsrede Gelegenheit für ein Plädoyer in eigener Sache hat, ist Siemsen auf seine Organisation angewiesen. Die Apothekerkammer Hamburg hat ihm zumindest mit einigen Anträgen eine Bühne gebaut, auf der er sich in München in Szene setzen kann. Schmidt sitzt auf dem Podium.

Wie sich die beiden Kandidaten beim DAT schlagen und wie die Gespräche am Rande der Veranstaltung laufen, dürfte mitentscheindend für die Wahl im Dezember sein. Genau genommen gibt es sogar drei Kandidaten. Denn Schmidt hat angekündigt, er trete „im Grunde gemeinsam“ mit seinem Vize Mathias Arnold antritt. „Uns gibt es nur im Doppelpack“, so Schmidt.

Das nähert den Wahlkampf zwar wieder an US-Verhältnisse an, ist mit Blick auf die Satzung aber eine interessante Ankündigung. Denn diese sieht eine getrennte Wahl von Präsident und Vize vor. Demnach müsste also einer von beiden die Wahl ablehnen, wenn der andere durchfällt. Siemsen würde allerdings auch mit Arnold zusammenarbeiten. Es bleibt also spannend.

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