ABDA-Wahlkampagne

Steinmeier drückt sich vor ApBetrO

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Berlin -

Apotheker Eckard Galys aus Rathenow ist nicht ganz zufrieden: Zwar hat ihm SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier schon zurückgeschrieben. Aber die Fragen zur neuen Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) und der pharmazeutischen Ausbildung in Brandenburg blieben unbeantwortet. Dass der Rest von Steinmeiers Brief das Standardschreiben der SPD ist, findet er in Ordnung.

Auffällig war die schnelle Reaktion Steinmeiers. Allerdings hat der Fraktionschef offenbar nicht selbst zur Feder gegriffen. Andere Wahlkreisapotheker hatten nahezu wortgleiche Antworten von SPD-Kandidaten erhalten. Dies dürfte spätestens dann auffallen, wenn die ABDA genug Reaktionen gesammelt hat und diese wie angekündigt veröffentlicht sind.

Steinmeier etwa hatte bei den ersten sechs Fragen nur einzelne Passagen wie „gerade hier in Brandenburg“ ergänzt. Im Brief des Fraktionschefs findet sich zudem ein Seitenhieb auf den politischen Gegner, der in anderen Schreiben fehlt.

Galys hatte die Standardfragen der ABDA aber noch um zwei eigene Punkte erweitert: „Wie können Sie die Apotheker bei der Änderung der Apothekenbetriebsordnung unterstützen, damit die Patienten wieder adäquat versorgt werden?“ Der Apotheker hatte auf die enormen Auflagen sowie allzu strenge Vorgaben angesprochen. Eine nicht spezialisierte Apotheke könne die Anforderungen finanziell nicht stemmen. Eine Reaktion Steinmeiers darauf blieb aus.

Der Apotheker wollte von dem Sozialdemokraten außerdem wissen, wie der Bedarf an pharmazeutischem Personal sichergestellt werden kann: „Wie wollen Sie die Abwanderung dieser jungen Frauen verhindern und ihnen in Brandenburg zu dieser Ausbildung verhelfen, die eine Arbeitsplatzgarantie bietet?“ Auch hierzu keine Antwort des SPD-Spitzenmanns.

Galys hofft, dass auch diese beiden Fragen noch beantwortet werden: Es sei schade, dass gerade die Themen, die landespolitisch wichtig seien, nicht beantwortet wurden, so der Vizepräsident der Landesapothekerkammer Brandenburg.

Dass es sich ansonsten um Standformulierungen handele, habe er sich fast gedacht, sagt Galys. „Wenn es aber die Meinung der gesamten SPD ist, kann ich das befürworten.“ Immerhin habe sich Steinmeier zur inhabergeführten Apotheke vor Ort bekannt.

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