Abda-Kampagne: Rotes Shirt und Apoliebe Patrick Hollstein, 15.04.2024 15:00 Uhr
„Wir sehen rot.“ Unter diesem Motto plant die Abda eine neue Protestaktion: Vom 22. bis 27. April sollen die Apothekenteams in ganz Deutschland in roter Kleidung bedienen. Außerdem sollen Handzettel verteilt werden, auf denen ein QR-Code abgedruckt ist, der zu der von der Postkartenaktion bekannten Website führt.
Eigentlich wollte die Abda ihre nächsten Protestaktionen erst nach Veröffentlichung des Referentenentwurfs bekannt machen. Doch der lässt noch immer auf sich warten, daher geht der Protest jetzt trotzdem weiter. Die Situation der Apotheken sei durch anhaltende Lieferengpässe, einen holprigen E-Rezept-Start und die chronische Unterfinanzierung extrem angespannt. „Im vergangenen Jahr sind in ganz Deutschland weitere 500 Apotheken weggefallen. Das entspricht der Anzahl der Apotheken im gesamten Bundesland Thüringen.“
Trotz aller Proteste der Apothekerschaft und unzähliger politischer Gespräche bleibe die Bundesregierung bei ihrer Sparpolitik. Auch für die angekündigte Apothekenreform gebe es bislang keinen Entwurf. „Weil die Lage aber immer dramatischer wird, müssen wir unserer Forderung nach der dringend notwendigen Stabilisierung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung Nachdruck zu verleihen. Mit neuen Aktionen und einer neuen Dachkampagne wenden wir uns daher jetzt direkt an unsere Patientinnen und Patienten – die Wählerinnen und Wählern.“
Bundesweite Apothekenaktion
Bei der Aktion „Wir sehen rot.“ sollen die Apothekenteams vom 22. bis 27. April bundesweit in roter Kleidung auftreten und damit ein „alarmierendes Zeichen gegen die Sparpolitik der Regierung“ setzen. „Gleichzeitig schaffen wir so eine Gelegenheit, die Öffentlichkeit weiter für die schwierige Situation der Apotheken zu sensibilisieren. Teilen Sie Bilder und Videos von ihren Aktionen in den SoMe-Netzwerken unter dem Hashtag #wirsehen-rot.“
Die Mitarbeitenden werden gebeten, während des Aktionszeitraums ein rotes Oberteil zu tragen und einen der zur Verfügung gestellten Aufkleber mit der Beschriftung ‚Wir sehen rot.‘ daran anzuheften.
Apoliebe, die Zweite
Besonders wichtig sei aber der zweite Teil der Aktion – die Patientenbeteiligung. „Denn von den Protesten aus dem vergangenen Jahr haben wir gelernt, dass viele Menschen fragen, wie sie ihrer Apotheke helfen können.“ Um Ihre Patientinnen und Patienten über die Aktion und die Situation der Apotheken zu informieren, können Apothekenteams einen Handzettel herunterladen, ausdrucken und an die Kundinnen und Kunden verteilen.
Über einen QR-Code auf dem Handzettel gelangen Patientinnen und Patienten dann auf die Website „Apoliebe“, wo sie an einer Umfrage zur Bedeutung der Apotheke vor Ort teilnehmen können. „Die Ergebnisse dieser groß angelegten Umfrage werden für die Kommunikation mit den Medien und der Politik verwendet.“