ABDA-Wahlkampagne

Erste Versprechen für die ABDA

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Berlin -

In der Jägerstraße trudeln nach und nach die Antworten der Politiker zur Wahlkampagne ein. Die jeweils ersten Rückmeldungen der Kandidaten einer Partei hat die ABDA nun veröffentlicht. Ein CDU-Politiker aus Homburg fordert eine Dynamisierung des Apothekenhonorars, ein Grüner aus Schleswig-Holstein will den Kassenabschlag abschaffen. Die Kandidatin der Linken aus Hannover setzt sich für öffentliche Versorgungszentren ein. Die SPD-Abgeordnete aus Delmenhorst verschickte eine vorbereitete Antwort ihrer Partei, auch die Reaktion des FDP-Manns aus Pirmasens klingt eher nach einer Standardantwort.

Für die CDU in Homburg kandidiert erneut Alexander Funk. Er hat sich nach eigenem Bekunden durch „zahlreiche Interventionen bei Gesundheitsminister Bahr“ für die Interessen der Apotheker eingesetzt. Der Saarländer wünscht sich, dass Ärzte und Apotheker künftig verstärkt den Kontakt zu ihren örtlichen Abgeordneten aufnehmen und über ihre Probleme informieren. „Ich jedenfalls habe bei solchen Besuchen sehr viel über die Probleme dieser Berufsstände erfahren“, so Funk, der sein Bundestagsmandat verteidigen möchte.

Bei der Honorierung der Apotheker könnte Funk zufolge die generelle Entwicklung der Lebenshaltungskosten ein Maßstab sein. „In jedem Fall muss die Honorierung die Inflationsrate ausgleichen.“ Apotheker sollten auf der anderen Seite aber auch kostenbewusst sein und ihre zahlreichen „Give-aways“ kritisch hinterfragen.

Das öffentliche Bild der Apotheker will Funk stärken. Die Pharmazeuten dürften „nicht zu bloßen Verkäufern degradiert werden“. Dies müsse der Bevölkerung noch stärker bewusst werden. Von allen Heilberuflern wünscht sich der Politiker aber eine bessere Kommunikation mit den Patienten: „Ärzte und Apotheker müssen wieder Deutsch sprechen.“ Das Erklären der Rabattverträge gehöre dagegen nicht zu den Aufgaben der Apotheker, sondern sei Sache der Politik, so Funk.

Als erster Kandidat überhaupt hatte Bernhard Dierdorf (Bündnis 90/Die Grünen) geantwortet. Er kandidiert im Wahlkreis Plön-Neumünster in Schleswig Holstein. Dierdorf hatte sich besorgt über die Situation auf dem Land gezeigt und will sich für den Erhalt der flächendeckenden Versorgung einsetzen.

Ebenfalls schnell war die SPD-Kandidatin Susanne Mittag aus Niedersachsen. Ihre Antwort ist fast wortgleich mit der von Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Der zuständige Wahlkreisapotheker hatte zusätzlich zu den sechs vorgegebenen ABDA-Fragen aber noch wissen wollen, wie die SPD konkret in seinem Bundesland Versorgungslücken schließen will.

Mittag antwortete, die SPD mache sich für eine leistungsgerechte Vergütung der Apotheker stark, „die dann ja auch zur Folge haben wird, dass es zu keinen Schließungen aus finanziellen gründen kommen muss.“ Zu einer umfassenden Versorgung sei es unabdingbar, vor allem in den strukturschwachen Gebieten und im ländlichen Raum eine „mobile Versorgung“ zu ermöglichen. „Dazu gehören nicht nur Praxen und Apotheken, dazu gehört zum Beispiel auch ein anderen Bedürfnissen der Bewohner orientiertes System des öffentlichen Nahverkehrs“, so Mittag.

Im Wahlkreis Hannover-Land II kandidiert für die Linken Agnes Hasenjäger. Aus ihrer Sicht darf die Rolle der Apotheker als Gesundheitsberater nicht unterschätzt werden. „Ich habe allerdings die Sorge, ob das nicht mit ihren wirtschaftlichen Interessen kollidieren kann. Wird er von einem teuren Medikament abraten? Wird er bei Medikamentenmissbrauch aufmerksam und tätig werden? Wird er zu Hausmitteln raten, wo Medikamente Umsatz bringen?“, so Hasenjäger.

Die Kandidatin stellt offen die Frage, ob wirtschaftliches Führen einer Apotheke und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung sich nicht tendenziell widersprechen. Möglicherweise seien Gesundheitszentren mit angestellten Kräften – ob Ärzte, Apotheker, Physiotherapeuten – besser geeignet. „Das ist Zukunftsmusik, die wir aber in die Diskussion bringen müssen“, so Hasenjäger.

Für die FDP hat Steven Wink aus Pirmasens zuerst geantwortet. Teile seines Schreibens sind aus dem Wahlprogramm der Liberalen kopiert. Auf die individuelle Frage zur Schließung mehrerer Arztpraxen in seinem Wahlkreis sagt Wink, attraktivere Rahmenbedingungen seien besser als planwirtschaftliche Lösungen.

„Alternativen könnten die Telemedizin, mobile Praxen vor Ort, eine Seniorenpraxis aus pensionierten Ärzten, Kooperationen mit Pflegediensten oder Gemeindeschwestern, Gemeinschaftspraxen oder Niederlassungs-Zuschläge sein“, so der FDP-Politiker.

Die ABDA will zunächst weiter einzelne Antworten veröffentlichen. Wenn sich eine größere Zahl an Politikern zurückgemeldet hat, sollen die Antworten auch auf der Kampagnen-Seite der ABDA veröffentlicht werden.

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