In diesem Jahr stehen Abda-Wahlen an – und um interne Spannungen zu vermeiden, gönnt die Dachorganisation den Kammern und Verbänden bei den Beiträgen 2025 eine kleine Verschnaufpause. Dafür wird auf Überschüsse aus dem Vorjahr zurückgegriffen, denn die Kosten steigen trotzdem deutlich. Das hat auch mit neuerlichen Erhöhungen der Gehälter zu tun.
Um 18 Prozent waren die Beiträge in diesem Jahr gestiegen, auf 23,1 Millionen Euro. Bei der Abstimmung darüber hatte es im vergangenen Juni im Gesamtvorstand so viele Gegenstimmen gegeben wie noch nie, auch an der Basis kochte der Unmut hoch. Doch auch in den folgenden Jahren sollte es den Planungen zufolge sportlich weitergehen: 2025 sollten die Beiträge erneut um 6,5 Prozent auf 24,6 Millionen Euro wachsen, 2026 dann erneut um 4,9 Prozent auf 25,8 Millionen Euro.
Zumindest für das kommende Jahr ist nun eine kleine Verschnaufpause eingeplant. Nachdem die Budgetplanungen konkretisiert wurden, ist nur noch eine Anpassung der Beiträge um 5,4 Prozent auf 24,35 Millionen Euro vorgesehen. Zusätzlich soll ein Teil des Überschusses aus dem Vorjahr in Höhe von 700.000 Euro für den Haushalt 2025 verwendet werden, sodass die Mitgliedsbeiträge nur noch um 2,4 Prozent auf 23,65 Millionen Euro steigen.
Da die Beiträge sich am Umsatz der Apotheken eines Kammerbezirks orientieren, fallen die Entwicklungen ganz unterschiedlich aus. Während Bremen und Rheinland-Pfalz im kommenden Jahr sogar weniger zahlen, sind bei Hamburg (plus 6,5 Prozent), Brandenburg (plus 5 Prozent) und Sachsen (plus 4,5 Prozent) erneut deutlich höhere Beiträge zu verzeichnen.
Knapp 2 Millionen Euro hatte die Abda 2023 mehr eingenommen als sie ausgegeben hatte. Das lag an ausgelaufenen Projekten, vor allem aber auch an deutlich geringeren Kosten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Nachdem wegen der Protestmaßnahmen im Jahresverlauf sogar ein Mehrbedarf von 300.000 Euro gesehen wurden, lagen die Ausgaben am Ende sogar 600.000 Euro unter Vorjahr. Das hatte vermutlich auch mit der Verschiebung von Kampagnen zu tun.
Auch dass Stellen nicht besetzt werden konnten, sorgte für Einsparungen von mehr als 700.000 Euro. Dennoch wuchsen die Personalkosten um 8 Prozent auf 12,3 Millionen Euro. In diesem Jahr soll dieser Posten um 17 Prozent auf 14,3 Millionen Euro steigen und im kommenden Jahr um 10 Prozent auf 15,7 Millionen Euro. Danach soll es zwei Jahre lang Steigerungen von je 4 Prozent geben, sodass 2027 voraussichtlich mit 17 Millionen Euro geplant wird.
Ein Grund für die aktuellen Steigerungen sind geplante Neueinstellungen, wobei die seit Anfang des Jahres umbesetzte Position der früheren Geschäftsführerin Pharmazie, Dr. Christiane Eckert-Lill, samt Assistenz nicht mehr nachbesetzt werden soll. Stattdessen sollten in diesem Bereich nach den ursprünglichen Planungen aktuell zwei Referentenstellen besetzt werden, 2025 sollen auch Stellen im Bereich Lobbyarbeit, Personalbetreuung und Controlling/Finanzen besetzt werden.
Außerdem will die Abda bereits drei Stellen für die in der geplanten Apothekenreform vorgesehenen Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen schaffen. Dafür sollen im Rahmen einer für Ende 2025 geplanten Umstrukturierung zwei bestehende Stellen umgewidmet und eine Stelle neu beantragt werden. Eine weitere neue Stelle ist schließlich für den Anfang 2025 fertigzustellenden Daten-Hub geplant.
Und dann soll es abermals Gehaltssteigerungen geben: „Die Entwicklung des Personalaufwands wird einerseits durch die fortlaufende Anpassung der Löhne und Gehälter an den Verbraucherpreisindex und andererseits durch die Besetzung bestehender unbesetzter und neuer Stellen getrieben. Für die Anpassung der Löhne und Gehälter ist für das Jahr 2025 ein Rahmen von bis zu 4,0 Prozent geplant. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit, einzelfallbezogene Vergütungsanpassungen vorzunehmen, da in Teilen die Vergütung nicht marktgerecht ist oder leistungsbezogene Anpassungen angezeigt sind. Dadurch bedingten Fluktuationsrisiken soll entsprechend begegnet werden.“
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