ABDA-Geschäftsführer

Resch geht zum Jahresende

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Berlin -

Die ABDA verliert zum Jahresende einen weiteren Geschäftsführer: Karl-Heinz Resch, zuständig für Wirtschaft, Soziales und Verträge, wird die Organisation auf eigenen Wunsch verlassen. Er zieht zu seiner Frau in die Schweiz und wird ihr dort beim Aufbau eines MVZ helfen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft bei der ABDA jetzt an. Erst in der vergangenen Woche hatte ABDA-Finanzgeschäftsführer Jürgen Siegemund seinen Abschied genommen und ist seitdem freigestellt.

Resch ist seit 2007 bei der ABDA. Die Apotheker hatten damals explizit einen „GKV-Mann“ für die Verhandlungen zum Kassenabschlag gesucht. Resch kam vom Verband der Ersatzkassen (VDAK, heute VDEK). Das Thema hat Resch seitdem immer wieder verfolgt. Zuletzt wurde ein Kompromiss erreicht, der rückwirkend die Rechtsstreitigkeiten der Jahre 2009 und 2010 auflöst und den Abschlag bis einschließlich 2015 festschreibt.

Maßgeblich beteiligt war Resch auch am Aufbau des Nacht- und Notdienstfonds (NNF). Die Errichtungsbeauftragten hatte er über seine Kontakte zu den Kassen gewinnen können. Bis heute ist der NNF beim Deutschen Apothekerverband (DAV) bei Resch angesiedelt. Ein weiteres Großprojekt mit seiner Beteiligung ist das ABDA/KBV-Modell.

Diese Baustellen wird er bald seinem Nachfolger übertragen. Resch verlässt Berlin aus persönlichen Gründen: Seine Frau lebt in der Schweiz und betreibt dort als niedergelassene Ärztin eine Privatpraxis. Die ewige Pendelei nach Luzern wurde dem ABDA-Geschäftsführer zu viel. Er will mit seiner Frau ein MVZ gründen. In der Schweiz können Kapitalgesellschaften solche Einrichtungen betreiben – Resch wird Vorsitzender der AG.

Richtungswechsel in seiner Karriere ist der 59-Jährige gewohnt: Er hat Politikwissenschaften, Geschichte und Soziologie in Gießen und London studiert. Danach arbeitete er ab 1983 zunächst als Redakteur für die Zeitschrift „Politik und Zeitgeschichte“ – nach dem Machtwechsel in Bonn sicherlich keine uninteressante Zeit.

1987 wechselte Resch selbst in die Politik. Relativ schnell stieg er zum Referatsleiter im Leitungsbereich des Bundesarbeitsministeriums auf, seinerzeit unter Minister Norbert Blüm (CDU) mit einem Staatssekretär namens Horst Seehofer (CSU). 1991 wechselte Resch für kurze Zeit ins Bundesgesundheitsministerium (BMG).

Doch noch im selben Jahr übernahm er die Leitung des Ersatzkassenverbandes für das Land Berlin. In dieser Funktion verhandelte er mit Ärzten, Zahnärzten und war auch im Krankenhaussektor an Schiedsverfahren beteiligt.

Im Jahr 2007 suchte die ABDA einen Nachfolger für Wirtschaftsgeschäftsführer Dr. Frank Diener – heute Generalbevollmächtigter der Treuhand Hannover. Über einen Headhunter wurde Resch vom VDAK abgeworben. Nach 16 Jahren beim Ersatzkassenverband nutzte Resch die Chance zu wechseln. Die Zusage erhielt er an seinem Geburtstag im März, im September trat er seinen neuen Job in der Jägerstraße an.

Zum Jahresende wird er die ABDA nun verlassen. Für eine Phase des Übergangs werde er aber bei Bedarf noch Kapazitäten zur Verfügung stellen. Und bis dahin werde er sowieso alles geben, kündigt Resch an. „Ich habe noch eine Menge Ideen.“

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