Abda: „Genauso sicher wie in Arztpraxen“ Patrick Hollstein, 28.04.2022 15:21 Uhr
Die Abda hält in Sachen Grippeimpfungen die Position. Per Änderungsantrag zum Pflegebonusgesetz soll die Immunisierung durch geschulte Apothekerinnen und Apotheker in die Regelversorgung überführt werden, die Ärzteverbände laufen Sturm. Doch Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat gute Argumente.
Bislang haben Apotheken laut Abda rund 100.000 Patientinnen und Patienten gegen Covid-19 oder Grippe geimpft. „Die Apothekerschaft steht bereit, um die ärztlichen Impfangebote zu ergänzen – gegen Grippe ebenso wie gegen Covid-19. Wir erfüllen gerne die Wünsche der Patient:innen und der Politik nach zusätzlichen Anlaufstellen für Impfungen“, so Overwiening. „Zusätzliche Impfangebote sind auch bei der Grippeschutzimpfung notwendig: Bislang liegt die Impfquote trotz aller ärztlichen Angebote deutlich unter den 75 Prozent, die von offiziellen Stellen gefordert werden.“
Overwiening: „Impfungen sind in Apotheken genauso sicher wie in Arztpraxen. Die medizinischen Grundlagen haben impfende Apothekerinnen und Apotheker in Fortbildungen gelernt, die mit der Bundesärztekammer abgestimmt wurden. Patientinnen und Patienten zu suggerieren, dass Impfungen in Apotheken riskant wären, ist unverantwortlich. Erstens lässt sich das durch Fakten nicht belegen, zweitens konterkariert es alle Bemühungen, die Impfquoten zu verbessern.“
Seit 2020 laufen in verschiedenen Bundesländern Modellvorhaben zur Grippeschutzimpfung in Apotheken. Overwiening: „Die Ergebnisse sind ermutigend: Viele Patientinnen und Patienten nutzen das niedrigschwellige Angebot der Apotheken gerne. Zum Beispiel, weil sie gar keinen Hausarzt haben oder während der Praxisöffnungszeiten arbeiten müssen.“