Dispensierrecht läuft aus

Abda freut sich über Lauterbach-Zusage

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Berlin -

Dass Lobbyisten sich regelmäßig mit Politikern treffen, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist kein einfacher Gesprächspartner, jedenfalls haben seit seinem Amtsantritt verschiedene Verbände über den fehlenden Austausch beklagt. Selbst Einladungen blieben einfach unbeantwortet. Die Abda sah sich zuletzt veranlasst, eine öffentliche „Gesprächsaufforderung“ auszusprechen. Am Freitag fand tatsächlich ein Treffen statt. Und sogar ein Detail wurden verraten – allerdings nur zu einem Randthema.

Am Freitag teilte die Abda auf ihrer Website mit, dass das angekündigte Treffen mit Lauterbach tatsächlich stattgefunden habe. „Es war ein intensives und offenes Gespräch“, berichtete Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening. „Wir haben dem Minister ganz klar dargelegt, was wir von der Bundesregierung und von der Ampelkoalition erwarten. Vorrangig und dringend muss das Honorar erhöht werden. Eine flächendeckende Arzneimittelversorgung lässt sich nur mit Apotheken und ihren Teams umsetzen, die wirtschaftlich auf soliden Füßen stehen, resilient sind und gesellschaftlich als starke Säulen der Gesundheitsversorgung wertgeschätzt werden.“

Natürlich wollten Apothekerinnen und Apotheker gerne wissen, was Lauterbach dazu gesagt hat. Also legte die Abda noch einmal nach, griff allerdings nur ein Randthema auf: Der Minister habe einer Ausweitung des ärztlichen Dispensierrechts eine Absage erteilt. Die Allgemeinverfügung für Paxlovid, nach der das Covid-19-Medikament seit August direkt vom Arzt an den Patienten abgegeben werden darf, läuft Ende des Jahres automatisch aus. Lauterbach habe zugesichert, dass es keine weiteren Ausflüge ins ärztliche Dispensierrecht mehr geben werde.

Zwar gehört das Thema nicht zu den berufspolitischen Themen der Abda und steht auch eigentlich nicht zur Debatte. Lauterbachs Absage ist aber zumindest insofern relevant, als es seitens der Ärztefunktionäre zuletzt immer wieder als Drohung genutzt wurde. Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening freut sich daher über die Zusicherung des Ministers: „Das Dispensieren von Paxlovid gehört nicht in ärztliche Hand. Dass es dafür nun keine Vergütung mehr gibt, ist nur folgerichtig. Der Minister will die Möglichkeit des Dispensierens von Paxlovid aus Sicherheitsgründen noch bis Ende des Jahres beibehalten. Weiteren Dispensierideen für die Ärzteschaft erteilte der Minister in unserem Gespräch mit ihm am vergangenen Freitag zurecht eine klare und deutliche Absage. Lauterbach machte deutlich, dass die Arzneimittelversorgung in Deutschland in die Hände der Apothekerinnen und Apotheker gehöre. Sie sind die Expertinnen und Experten rund um die Arzneimittel, Ihnen obliegt diese hoheitliche Aufgabe. Der Minister will daran richtigerweise unbedingt festhalten."

Welche Verabredungen es sonst gab und was Lauterbach zu den Abgabeerleichterungen, zum Honorar oder zu den anderen Punkten aus dem 10-Punkte-Programm der Abda gesagt hat, das wurde nicht bekannt gemacht.

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