Apothekenhonorar

ABDA-Flyer: „Klingt viel – ist es aber nicht“

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Berlin -

Die ABDA arbeitet derzeit mit Hochdruck an ihrer Proteststrategie: Als erste Maßnahme wurde heute ein Kundenflyer an die Mitgliedsorganisationen geschickt, mit dem die Apotheker ihre Kunden über die Honoraranpassung informieren sollen. Darauf wird den Kunden das derzeitige Vergütungssystem erklärt: 8,10 Euro und 3 Prozent, und das seit 2004.  „Klingt viel – ist es aber nicht“, so der mehrfach wiederholte Claim. Spätestens morgen sollen die Mitglieder auch ein Argumentationspapier erhalten, mit dessen Hilfe die Apotheker bei ihren Wahlkreisabgeordneten vorsprechen sollen.

 

Dies liege unter anderem daran, dass die Apotheken den Kassenabschlag abführen müssen, so die Erklärung. Auch die Erhöhung des Fixums um 25 Cent soll den Patienten als unzureichend näher gebracht werden: Schließlich sei die Inflation im gleichen Zeitraum um 14,4 Prozent gestiegen, die Ausgaben für Mitarbeiterlöhne um 18 Prozent.

„Ohne angemessenes Honorar können die 21.200 Apotheken mit ihren 150.000 Mitarbeitern auf Dauer nicht arbeiten“, heißt es auf dem Flyer. Die Apotheker sorgten für eine hochwertige Arzneimittelversorgung, für einen flächendeckenden Nacht- und Notdienst, für Rezepturen und sparten durch die Umsetzung der Rabattverträge allein im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro für die Krankenkassen. „Klingt viel – ist es auch. Die Apotheker fordern deshalb eine gerechte Honoraranpassung.“ Die Patientenflyer sollen nun von den Organisationen an die Apotheken verteilt werden.

Zudem wurde in der Jägerstraße heute ein Argumentationspapier abgestimmt, das den Apothekern in den Gesprächen mit den Politikern weiterhelfen soll. Dort werden nochmals die von der ABDA beim Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vorgelegten Zahlen erklärt und auf die Problematik mit dem Rohertrag eingegangen.

Über das weitere Vorgehen will sich ABDA-Pressesprecher Florian Martius in der kommenden Woche auch mit den Öffentlichkeitsarbeitern aus allen Regionen abstimmen: „Ziel ist ein Austausch über weitere Kommunikationsmaßnahmen, sollten die Nachforderungen der ABDA kein Gehör finden“, heißt es in der Einladung. Auch über weitere regionale und bundesweite Maßnahmen müsse gesprochen werden.

 

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