Apothekenhonorar

ABDA entscheidet sich gegen Streiks APOTHEKE ADHOC, 20.09.2012 14:24 Uhr

Berlin - 

Obwohl die gestern vom Kabinett beschlossene Honorarerhöhung um 25 Cent aus Sicht der Apotheker „unzureichend“ ist, plant die ABDA vorerst keine großen Protestaktionen. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde heute beschlossen, „vorerst keine zentralen Kampagnen und weiteren Aktionen durchzuführen“, heißt es in einer Mitteilung. Neue Aktionen behalten sich die Apotheker aber ausdrücklich für die anstehenden Verhandlungen mit den Krankenkassen über den Kassenabschlag vor.

 

Bei dem heutigen Treffen standen „Kommunikationsmaßnahmen und deren Finanzierung“ auf der Tagesordnung. Von größeren Aktionen will man nun zunächst Abstand nehmen. „Zugleich billigten die Kammern und Verbände jedoch einen Kommunikationsplan für eventuelle weitere Maßnahmen“, heißt es in der ABDA-Mitteilung.

ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf kündigte an: „Wenn demnächst wieder Verhandlungen mit den Krankenkassen über unseren Zwangsabschlag ab 2013 anstehen, werden wir gut vorbereitet sein, die Verbraucher über den Sinn und Zweck einer guten Arzneimittelversorgung zu informieren.“

Die ABDA fordert von der Regierung außerdem, die angekündigte Pauschale für Nacht- und Notdienste „schnellstmöglich“ einzuführen. „Die Politiker stehen im Wort, den hohen Personalaufwand im Apothekennotdienst auf solidere finanzielle Füße zu stellen. Gerade die Landapotheken leisten oft Notdienst zum Wohl ihrer Patienten und sollten deshalb gestärkt werden“, sagte Wolf.

Die beschlossene Anhebung des Festhonorars kritisierten die Vertreter von Kammern und Verbänden als unzureichend. Die Anpassung auf 8,35 Euro entspreche einer Steigerung von 3 Prozent in neun Jahren – bei einer Inflationsrate von 14,4 Prozent und Tariflohnsteigerungen von 18,0 Prozent, kritisiert die ABDA.