Warnsystem, Produktion, Abgabevorschriften

Abda: Drei Mittel gegen Lieferengpässe

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Berlin -

Die Abda fordert ein entschlosseneres Vorgehen gegen die seit Jahren anhaltenden Lieferengpässe von Arzneimitteln. Das Problem müsse auf europäischer Ebene sowohl kurz- als auch langfristig angegangen werden. Ein besseres Warnsystem von Herstellern und Großhändlern zu akuten Problemen sei das eine, der Aufbau einer Produktion relevanter Wirkstoffe in Europa das andere. Und die Apotheken bräuchten bei der Abgabe dauerhaft mehr Beinfreiheit.

Anfang März ist eine EU-Verordnung in Kraft getretenen, die der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eine verstärkte Rolle bei der Krisenvorsorge und -bewältigung zuweist. Zentrales Hilfsmittel soll die Europäische Plattform zur Überwachung von Engpässen (EPÜE) sein, die mit Daten von pharmazeutischen Unternehmen und aus den Mitgliedstaaten gespeist wird.

„Wichtige Medikamente wie Antibiotika oder Schmerzmittel müssen jederzeit verfügbar sein, damit Patientinnen und Patienten im Akutfall schnell behandelt werden oder ihre Langzeittherapie erfolgreich fortsetzen können. Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, um dieses Versprechen für Millionen betroffener Menschen in ganz Europa einzulösen“, so Abda-Vize Mathias Arnold.

Lieferengpässe bedeuteten auch Aufwand für die Apotheken, so die Abda. Im Durchschnitt wendet das Apothekenpersonal in Europa 5,1 Stunden pro Woche auf, um Lieferengpässe von Arzneimitteln zu managen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage durch den Zusammenschluss der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) in 27 Ländern. Arnold dazu: „Wir müssen von der Mehrbelastung durch Lieferengpässe wegkommen. Bei akuten Lieferausfällen von Medikamenten brauchen die Apotheken möglichst frühe Vorwarnungen von Herstellern und Behörden sowie mehr eigene Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl von Alternativpräparaten.“

Mittel- und langfristig müsse die Produktion wichtiger Wirkstoffe in Europa gestärkt werden, die auch gemeinsame Qualitäts-, Sozial- und Umweltstandards berücksichtige. Seit Beginn der Corona-Pandemie gebe es zumindest in Deutschland „mehr pharmazeutische Beinfreiheit“ in den Apotheken, so Arnold: „Die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung muss über die Pandemie hinaus verlängert werden, damit Apotheken ihren Patientinnen und Patienten weiterhin andere Packungsgrößen und Wirkstärken oder gar ähnliche Wirkstoffe mitgeben dürfen, um sie schnell und sicher zu versorgen.“

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