Noch vor einigen Jahren schienen die Gräben zwischen dem Stuttgarter Pharmahändler Celesio und der ABDA unüberwindbar: Celesio hatte die Verbände beim Kartellamt angeschwärzt. Außerdem wurden die Apothekerfunktionäre beispielsweise durch gezielte Apothekentests provoziert. Im Interview mit APOTHEKE ADHOC erklärt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, warum diese Phase nun vorbei ist. Nach einem Gespräch mit dem neuen Celesio-Chef Markus Pinger ist Schmidt überzeugt, dass die alten Differenzen aus dem Weg geräumt worden sind.
ADHOC: Die Beziehung zwischen der ABDA und Celesio stand in der Vergangenheit unter keinem guten Stern. Wie war es diesmal?
SCHMIDT: Das Gespräch mit Herrn Pinger habe ich als angenehm empfunden. Die erheblichen gesundheitspolitischen Differenzen aus der Vergangenheit betrachten wir nun als abgeschlossen.
ADHOC: Was hat Markus Pinger Ihnen erzählt, um sie so von Celesio zu überzeugen?
SCHMIDT: Celesio will sich hierzulande künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren: die Unterstützung der Pharmazie und die Großhandelsaufgaben. Die Streitpunkte mit seinem Vorgänger gibt es nicht mehr: Herr Pinger stellte klar, dass Celesio gelernt habe, die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern zu akzeptieren und sich innerhalb dieser zu bewegen.
ADHOC: Glauben Sie ihm das?
SCHMIDT: Ich habe derzeit keinen Grund, an dieser Aussage zu zweifeln. Die Phase des Konfliktes ist für uns beendet. Was den gesundheitspolitischen Rahmen betrifft, sind wir uns einig geworden. Somit vertraue ich der neuen Celesio-Führung.
ADHOC: Wurden denn sogar konkrete Projekte beschlossen?
SCHMIDT: Es ist nicht die Aufgabe des ABDA-Präsidenten, über das operative Geschäft zu verhandeln. Wir haben daher nicht über die Tätigkeiten der einzelnen Unternehmen der Celesio-Gruppe gesprochen. Es ging ausschließlich darum, die gesundheitspolitischen Differenzen aus der Vergangenheit aus dem Weg zu räumen.
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