Mit großer Spannung war auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) der Antrag
der Landesapothekerkammer Thüringen zur öffentlichen Diskussion in
Internetforen erwartet worden: Die
Kammer hatte gefordert, die Kommentar-Funktion auf der Facebook-Seite
der ABDA zu sperren, um die Diskussion im Internet zu „versachlichen“. Die Hauptversammlung thematisierte den Antrag allerdings nur kurz – und verwies den Vorschlag an den Ausschuss.
„Die Hauptversammlung der deutschen Apotheker distanziert sich entschieden von den teilweise persönlich beleidigenden und diffamierenden Äußerungen in verschiedenen Internetforen“, heißt es in dem Thüringer Antrag. Weil auch Politik und Medien mitlesen, würde dem gesamten Berufsstand geschadet. Die Kammer schlug daher vor, im internen Bereich der ABDA-Internetseite ein Forum zu schaffen, in dem eine „berufsinterne“ Debatte geführt werden kann.
Die Kammer selbst hätte den Antrag gerne mit den Delegierten diskutiert: „Wir hätten gerne die Meinung der Delegierten aus den anderen Regionen gehört“, so ein Sprecher.
Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt, wollte das Thema jedoch nicht auf dem DAT besprechen: „Inhaltlich stimme ich mit der Kammer überein: Beleidigungen in Internetforen sind moralisch und ethisch nicht tragbar.“ Arnold war jedoch der Meinung, dass der Antrag ein weitreichenderes, komplexeres Thema anstößt, dass ausgiebiger diskutiert werden müsse – und stellte daher einen Geschäftsordnungsantrag, den Vorschlag in den Ausschuss zu verweisen.
„Es geht um die grundsätzliche Frage: Wie gehen wir mit den neuen Medien um?“ Der PR-Ausschuss, so hofft Arnold, soll das Thema nun fachlich diskutieren und eine „Gesamtstrategie“ erarbeiten.
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